Ambulante spezialfachärztliche Versorgung (Urologie) für Tumoren von Prostata, Penis, Hoden, Nieren und Nierenbecken, Becken und Harnorganen
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Patientinnen und Patienten,
die Diagnose und Behandlung bösartiger Tumoren wird in den letzten Jahren zunehmend komplexer und auch differenzierter. Das Klinikum Landshut hat sich dieser Tatsache angenommen und führt deshalb wöchentliche Tumorkonferenzen durch. Dabei trifft ein Team aus hochqualifizierten Ärzten und unterschiedlichen Fachdisziplinen zusammen und berät sich gemeinsam über ihre Patienten, um einen optimalen Therapieerfolg zu erzielen.
Ziel der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung ist die interdisziplinäre Versorgung schwerer Krankheitsverläufe und eine Verzahnung zwischen dem Klinikum, dem MVZ und niedergelassenen Ärzten aus Landshut und Umgebung.
Diese Kooperation sichert die bestmögliche Therapie und einen lückenlosen Informationsfluss im Ärzteteam zum Wohle unserer Patienten. Für jeden beteiligten Arzt besteht die Pflicht, seine Patienten vorzustellen und an den interdisziplinären Tumorkonferenzen teilzunehmen.
Zusammen bündeln wir unsere Kompetenzen zu Ihrem Wohl.
Gemeinsam sind wir für Sie da!
Was heißt ASV?
Mit der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (=ASV) hat der Gesetzgeber den Krankenhäusern die Möglichkeit gegeben, Patienten mit urologischen Krebserkrankungen nicht nur stationär, sondern auch ambulant zu behandeln.
Die ASV Urologie ist somit eine Vereinbarung, die die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Fachärzten ermöglicht und erweitert. Das Konzept ist bereits seit 2012 im Versorgungsstrukturgesetz verankert. Der Gesetzgeber will damit sicherstellen, dass Patienten mit diesen Erkrankungen Zugang zu einer hochwertigen Diagnostik und Behandlung erhalten.
Die Teilnahme an der ASV ist für die Patienten zwar freiwillig, ohne die Teilnahme an der ASV können ambulante Behandlungen (z.B. PET/CT, MRT, Chemotherapien, Antikörpertherapien und andere) im Krankenhaus jedoch nicht erbracht werden.
Vor der Aufnahme in die ambulante spezialfachärztliche Versorgung werden Sie über die Besonderheiten der Versorgungsform informiert.
Für wen ist die ASV gedacht?
Die ASV Urologische Tumore ist ein spezielles Versorgungsangebot für Patienten mit Tumoren von:
- Prostata
- Penis
- Hoden
- Nieren und Nierenbecken
- Becken
- Harnorgane (Harnblase, Harnleiter)
Wie kann ich an der ASV teilnehmen?
Sie brauchen sich nicht eigenständig um die Teilnahme in der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung bemühen. In der Regel werden Sie als gesetzlich versicherter Patient von Ihrem behandelnden Team auf die Teilnahme an der ASV angesprochen und über die Aufnahme informiert. Wenn Sie während der Diagnostik und Behandlung Ihrer Krebserkrankung ambulant von den Spezialisten im Klinikum und bei den an der ASV beteiligten Ärzten behandelt werden möchten, setzt das die Teilnahme an der ASV voraus.
Welche Vorteile hat die ASV für mich?
Bei der ASV arbeiten Fachärzte aus vielen verschiedenen Fachrichtungen eng zusammen. Es gibt hierbei also keine Trennung mehr zwischen den Spezialisten in der Klinik und in den niedergelassenen Praxen. Somit kommt es zu einer verbesserten interdisziplinären und patientenzentrierten Versorgung. Die Teilnahme an gemeinsamen Tumorkonferenzen ist für alle Mitglieder der Kernteams verpflichtend. Beispielsweise können die Ärzte, die Sie während des stationären Aufenthaltes betreut haben, auch Ihre medikamentöse Therapie begleiten. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, bei bestimmten Krankheitsbildern Leistungen in Anspruch zu nehmen, die über den Umfang der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen.
Wie lange bin ich an den Behandlungsvertrag gebunden?
Der Behandlungsvertrag kann jederzeit von Ihnen beendet werden. Grundsätzlich gilt die Teilnahme an der ASV solange die Erkrankung besteht und eine komplexe Therapie (systemische Chemotherapie und/oder Strahlentherapie) benötigt wird. Zweimal im Jahr benötigen Sie einen neuen Überweisungsschein. Die Teilnahme endet automatisch mit der abgeschlossenen Therapie.
Wo findet die Behandlung statt?
Die Behandlung findet in der jeweiligen Praxis Ihres ASV-Facharztes oder im Klinikum Landshut statt (siehe Kontaktliste).
Wer ist mein Ansprechpartner?
Die ersten Ansprechpartner für Sie sind der urologische Teamleiter und die Urologen der ASV sowie die Fachärzte des Kernteams (siehe Auflistung der Mitglieder in diesem Flyer), die Sie aufgrund ihrer Fachkunde schwerpunktmäßig betreuen. Sollten Sie Fragen zur Organisation haben, können Sie sich an die ASV-Organisation im Klinikum wenden.
Ist eine Zuzahlung erforderlich?
Bei einer ambulanten onkologischen Behandlung im Klinikum Landshut gelten hinsichtlich der Arzneimittelzuzahlung die gleichen Vorschriften wie bei der Behandlung durch niedergelassene Ärzte. Für die gelieferten Arzneimittel der Apotheke des Klinikums müssen Sie genauso Zuzahlungen leisten wie bei der Rezeptierung durch einen niedergelassenen Arzt.
Das Team
Die Leitung der ASV sind Fachärzte der Urologie, die sich in der Diagnostik und auf die Behandlung von urologischen Krebserkrankungen spezialisiert haben. Die Mitglieder des Kernteams sind zudem Fachärzte, die aufgrund ihrer Kenntnisse und Erfahrungen bei der Behandlung der jeweiligen Krankheit entscheidend mitwirken. Die Teilnahme an der Tumorkonferenz ist für diese Ärzte verpflichtend. Die Tumorkonferenz findet einmal in der Woche statt. Hinzuzuziehende Fachärzte und Psychotherapeuten sind solche, deren Kenntnisse und Erfahrungen bei einem Teil der Patienten ergänzend benötigt werden.