Erste Da-Vinci-Operationen am Klinikum Landshut durchgeführt

Roboterassistierte Technik unterstützt erstmals Prostata-Operationen am Klinikum Landshut

Chefarzt Dr. Markus Straub und ein Mitglied des OP-Teams während des Eingriffs am Da-Vinci-System, dessen Instrumentenarme bereits im Einsatz sind. Foto: Klinikum Landshut

Oberarzt Dr. Alexander Nißl steuert das Da-Vinci-System an der Konsole, von der aus alle Instrumentenbewegungen millimetergenau ausgeführt werden. Foto: Klinikum Landshut

Mit der Einführung des neuen Da-Vinci-Operationssystems hat das Klinikum Landshut einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung seiner minimalinvasiven Chirurgie gemacht. Die nun durchgeführten vollständigen Entfernungen der Prostata verliefen erfolgreich und bestätigen den gelungenen Start mit der neuen Technik. Minimalinvasive Prostataeingriffe gehören seit vielen Jahren zum festen Leistungsangebot des Hauses; das Da-Vinci-System erweitert diese Expertise nun um eine hochentwickelte technische Unterstützung. Das OP-Team absolvierte im Vorfeld eine dreiwöchige intensive Schulungsphase mit täglichen mehrstündigen Simulatortrainings und anschließender Zertifizierung.

Operateure an der Konsole sind Chefarzt Dr. Markus Straub und Oberarzt Dr. Alexander Nißl, die auch als sogenannte Bedside-Chirurgen direkt am Patienten tätig sind. Dr. Nißl beschreibt seine ersten Erfahrungen so: „Durch die extreme Vergrößerung und die Freiheitsgrade der Instrumentenbewegungen wird die Präzision, die bereits zuvor durch die 3D-Laparoskopie auf einem hohen Niveau war, noch einmal angehoben. Feinste Strukturen sind klar erkennbar und umliegendes Gewebe kann besonders schonend behandelt werden.“

Dr. Straub betont die Bedeutung des Starts: „Für uns ist das ein wichtiger Meilenstein. Die ersten Operationen sind sehr gut verlaufen und wir freuen uns, dass unsere Patienten von nun an wohnortnah von dieser modernen Behandlung profitieren können.“

Während des Eingriffs sitzt der Operateur an einer ergonomischen Konsole, von der aus er die Bewegungen der miniaturisierten Instrumente steuert. Diese übertragen seine Handbewegungen millimetergenau und zitterfrei auf das Operationsfeld. Die 3D-HD-Kamera bietet eine räumliche, stark vergrößerte Darstellung selbst feinster Strukturen. Am Operationstisch unterstützt ein Bedside-Chirurg, der Instrumente wechselt, Zugänge kontrolliert und das operative Vorgehen direkt begleitet. Jeder Schritt bleibt vollständig in der Hand des OP-Teams – das System arbeitet nie eigenständig. Durch die Kombination aus mehr Bewegungsfreiheit, einer gestochen scharfen Darstellung und stabiler Instrumentenführung lassen sich Eingriffe selbst in engen anatomischen Bereichen besonders strukturschonend durchführen.

Für die Patienten kann der Einsatz der roboterassistierten Technik mehrere Vorteile bringen: kleinere operative Zugänge, geringere Blutverluste, weniger Schmerzen nach dem Eingriff und häufig eine schnellere Erholung. Die präzise Darstellung und feine Führung der Instrumente ermöglichen es zudem, sensible Strukturen wie Nerven und Gefäße noch gezielter zu schonen. Dies kann langfristig positive Auswirkungen auf die Kontinenz und die sexuelle Funktion haben und zu einer insgesamt rascheren Rückkehr in den Alltag beitragen.

Das Team der Urologie blickt hochmotiviert auf die nächsten Operationen. „Unser Team ist wirklich Feuer und Flamme und wir freuen uns darauf, das volle Potenzial des Systems in den kommenden Eingriffen auszuschöpfen“, sagt Dr. Straub.

Patienten aus der Region können bei Bedarf nun über ihren niedergelassenen Urologen für eine Da-Vinci-Operation ans Klinikum Landshut vermittelt werden.

In der Klinik für Urologie wird das Da-Vinci-System nun schrittweise für weitere Eingriffe eingesetzt – zunächst bei Operationen an der Niere, anschließend bei Zystektomien (Entfernung der Harnblase) mit unterschiedlichen Formen der Harnableitung sowie bei rekonstruktiven Eingriffen. Ab Frühjahr 2026 werden zudem auch die Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie die Gynäkologie mit dem System arbeiten und das robotische Spektrum des Klinikums weiter ausbauen.


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Barbara Jung

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Regina Kaindl

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