Patienteninformationen
Ärztinnen und Ärzte für Pathologie helfen Ihnen bei der Krebsvorsorge
Den jährlichen Zellabstrich vom Gebärmuttermund, der vom Frauenarzt entnommen wird, untersucht der Pathologe unter dem Mikroskop auf krebsverdächtige Zellen. Nur so kann der Frauenarzt seine weitere Behandlung korrekt planen. Solche Krebsvorstufen werden vielfach durch eine Abschabung oder eine keilförmige Ausschneidung des Gebärmutterhalses entfernt. Anschließend untersucht der Pathologe in 20 - 40 Schnittpräparaten, wie fortgeschritten die krebsartigen Veränderung sind und ob sie vollständig entfernt wurden. Wird die Diagnose von Krebsvorstufen bei gleichzeitig normalen Schnitträndern gestellt, kann die Gebärmutter erhalten werden – sehr wichtig, wenn es um eine Frau mit Kinderwunsch geht! Krebsvorsorge ist ohne den geschulten Blick des Fachmannes nicht mehr vorstellbar. Auch wenn er im Hintergrund arbeitet: Ihr Pathologe ist ein verlässlicher Wächter über Ihre Gesundheit.
Ärztinnen und Ärzte für Pathologie spielen schon vor der Behandlung eine wichtige Rolle
Nach einer Magenspiegelung zum Beispiel untersucht der Pathologe die aus veränderten Bereichen der Schleimhaut gewonnenen winzigen Gewebeproben unter seinem Mikroskop. Wenn er die Diagnose Magenschleimhautentzündung (Gastritis) mit gutartigem Magengeschwür stellt, was zumeist die Folge einer Infektion mit Helicobacter pylori-Bakterien ist, werden Sie anschließend mit Tabletten behandelt. Lautet die Diagnose Magenkrebs, so ist eine endoskopische oder chirurgische Entfernung des Krebses zur Heilung notwendig. Die Diagnose des Pathologen bedeutet in vielen Fällen eine wichtige Weichenstellung für die Auswahl des Therapieverfahrens durch den behandelnden Arzt. Es ist der Pathologe, der das Ausmaß der Operation wesentlich mitbestimmt: Je nach Bösartigkeit und Ausdehnung eines Tumors wird individuell vorgegangen.
Ärztinnen und Ärzte für Pathologie sind auch während der Behandlung bei Ihnen
Während einer Punktion oder Operation der Brustdrüse und aller anderen Organe beurteilt der Pathologe sofort die gewonnene Gewebeprobe in einem mikroskopischen Schnellverfahren. Stellt der Pathologe die Gutartigkeit der Gewebeprobe fest, ist die Operation damit auch bereits beendet. Lautet die Diagnose "Krebs", werden zusätzlich die Ränder des Operationspräparates untersucht, um zu prüfen, ob dieser Krebs im Gesunden entfernt worden ist. Nur so ist es heute möglich, nahezu 2/3 aller Brustkrebspatientinnen brusterhaltend zu operieren! Während der Operation ist der Pathologe Mitglied des Teams, das Sie betreut. In wenigen Minuten stellt er an der Gewebeprobe wichtige Diagnosen. Die intraoperative Schnellschnittdiagnose entscheidet über das weitere Vorgehen: kann die Operation beendet oder muss sie erweitert werden?
Ärztinnen und Ärzte für Pathologie brauchen Sie nach der Behandlung gleich wieder
Beispiel Dickdarm-Operation: Nach Entfernung eines Tumors werden dessen Ausdehnung, der Grad der Bösartigkeit, die Schnittränder und die Frage untersucht, wie weit der Tumor in umgebendes Gewebe eingewachsen ist. Besonders wichtig ist die Untersuchung aller ebenfalls entfernten Lymphknoten mit der Frage, ob hier schon Tumorabsiedelungen ("Metastasen") nachzuweisen sind. Ähnliches gilt für alle anderen Krebsoperationen, z.B. bei Schilddrüsen-, Lungen-, Kehlkopf-, Brust-, Magen-, Haut-, Harnblasen-, Prostata-, Hoden-, Eierstock- und anderen Krebserkrankungen. Der Befund des Pathologen liefert eine wesentliche Entscheidungshilfe für die weitere Therapie. Die Diagnostik des Pathologen am Operationspräparat entscheidet darüber, ob die operative Behandlung ausreichend war, oder ob eine zusätzliche Strahlen- und/oder Chemotherapie erforderlich ist.
Obduktionen tragen zur Qualitätssicherung der Behandlung bei!
In der Regel wird eine Obduktion durchgeführt, um die Grund- und Folgeerkrankungen sowie die Todesursache genau feststellen zu können. Zusätzlich dient die Obduktion der Ausbildung und Weiterbildung der Ärzte, der Überprüfung von diagnostischen und therapeutischen Methoden und nutzt so der Zukunft vieler Patienten. Die Obduktion dient der Selbstkontrolle der Ärzte, der Ausbildung von Studenten, der Fortbildung junger Ärzte, der Information über die Häufigkeit, Zunahme oder Abnahme von Krankheiten, der Entdeckung von Berufskrankheiten, Umweltkrankheiten und bisher unbekannten Krankheitsbildern, der Früherkennung von gehäuft auftretenden Missbildungen, der Therapiekontrolle (z.B. Überprüfung der Ergebnisse neuer Operationen oder Medikamente), sowie auch der Aufdeckung unnatürlicher Todesursachen.
Ärztinnen und Ärzte für Pathologie sind auch neuen Krankheiten auf der Spur
Viele Krankheiten sind in der Geschichte der Medizin durch Pathologen entdeckt worden. Dies gilt auch heute noch. So hat etwa ein Pathologe Anfang der 1980er Jahre Magenbakterien entdeckt, die die Ursache der Magenschleimhautentzündung, der Geschwüre des Zwölffingerdarms und des Magens und der Magenkrebse sind. Durch medikamentöse Beseitigung dieser Bakterien lassen sich heute alle diese Krankheiten auf Dauer heilen oder verhindern. Mit hochmodernen Untersuchungsmethoden suchen die Pathologen nach den Ursachen vieler anderer Krankheiten mit dem Ziel, auch diese Krankheiten eines Tages heilen zu können. Viele bis dahin unklare Krankheiten sind durch Pathologen aufgeklärt worden. Forschung durch Pathologen erbringt bessere Vorsorge, bessere Diagnostik und bessere Behandlung.