Portzentrum

Kurzportrait

Wenn Patienten mit Tumor- oder anderen chronischen Erkrankungen regelmäßig und über einen längeren Zeitraum Medikamente in Form von Infusionen benötigen, werden ihre Venen oft stark beansprucht. Portsysteme bieten nicht nur die Möglichkeit, diese Patienten schonend medikamentös zu versorgen, sie gewährleisten heutzutage auch den Erfolg neuer Therapien in der Onkologie oder der Ernährungsmedizin.

Unser Ziel ist es, den Heilungsprozess unserer Patienten individuell mit einem geeigneten Portsystem zu unterstützen. Wir können so die medikamentöse Behandlung optimieren und dazu beitragen, dass sich unsere Patienten gut aufgehoben fühlen.

Der Portkatheter (kurz: Port) ist ein unter der Haut liegender, dauerhafter Zugang zum Blutkreislauf. Er besteht aus einer kleinen Kammer mit einer dicken Silikonmembran sowie einem angeschlossenen Schlauch.

Durch das Einstechen in die Silikonmembran wird der Zugang zum Blutkreislauf hergestellt. Dabei wird über die in der Portkammer liegende Nadel entweder Blut entnommen oder ein Medikament per Infusion verabreicht. Auch eine künstliche Ernährung kann über ein solches Portsystem erfolgen.

Unsere Spezialisten

Leitung

Stephan Hennecke

Stephan Hennecke

Oberarzt der Gefäßchirurgie, Leiter Portzentrum

Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie
DRG-Beauftragter
Strahlenschutz-Beauftragter
Hygiene-Beauftragter
Transfusionsbeauftragter

Pflege & Station

Pflegerische Abteilungsleitung

Hilda Bakos-Rudjaschko

Hilda Bakos-Rudjaschko

Pflegerische Bereichsleitung

Station 4a

4. Stock

Fon: 0871/698-3246

station4a(at)klinikum-landshut.de

Diagnostik & Therapie

Klinikumsweit einheitliches Vorgehen bei Portkathetersystemen

Portkathetersysteme verlangen von Ärzte- und Pflegeteams ein sehr sorgfältiges Arbeiten, etwa beim Anschluss einer Infusion oder bei einem Kanülenwechsel. Um einen Port vor einer Infektion zu schützen, zählen Einmalhandschuhe, Händedesinfektion und Mundschutz zu den optimalen Maßnahmen.

Im Portzentrum Landshut arbeiten unsere Ärzte- und Pflegeteam nach zentralen Leitlinien, die den Umgang und die Nutzung eines Portkatheters einheitlich regeln. Damit sorgen wir für einen gleichbleibend hohen Qualitätsstandard.

Punktion des Portkatheters

  • Händedesinfektion
  • Unsterile Handschuhe und Mundschutz anziehen
  • Sterile Ablage inklusive des benötigten Materials richten
  • Desinfektion des Punktionsbereichs
  • Steriles Abwischen des Punktionsbereichs – diesen Vorgang „Sprühen + Wischen“ wiederholen
  • Erneute Desinfektion des Punktionsbereichs + einwirken lassen (RKI Kat. 1B)
  • Sterile Handschuhe anziehen
  • Entlüften der Portnadel mit NaCl 0,9%
  • Ertasten der Portkammer und fixieren des Ports mit zwei Fingern
  • Patient in die entgegen gesetzte Richtung blicken lassen
  • Portnadel sicher festhalten
  • Nadelschutz entfernen und senkrecht zur Membran des Port bis zum Nadelstopp punktieren
  • Klemme der Portnadel öffnen
  • Aspirationsversuch, wenn nicht möglich nur mit 10 ml NaCl 0,9% spülen
  • Anschließend Verband mit Fixierung anlegen
  • Bei längerer Verweildauer Nadelwechsel alle 5 Tage
  • Spülen des Ports nach Benutzung mit 20ml NaCl 0,9%

Operativer Ablauf

Von der Vorbereitung der Portimplantation bis zur Wundversorgung

Das Einsetzen eines Portsystems (Implantation) ist ein kleiner operativer Eingriff, den wir zentral im Portzentrum organisieren. Die ambulante Operation dauert etwa 20-30 Minuten und folgt standardisierten Arbeitsschritten, die einheitlich festgelegt sind.

Im Vorgespräch informieren wir Sie über den Ablauf beim Einsetzen eines Ports (Portimplantation) und fragen, ob Sie regelmäßig Medikamente wie gerinnungshemmende oder blutzuckersenkende Arzneien einnehmen. Anschließend vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin für den operativen Eingriff, in manchen Fällen entnehmen wir noch eine Blutprobe.

Während der Operation ist ständig ein Narkosearzt (Anästhesist) anwesend. Sollten bei Ihnen während der Operation trotz der örtlichen Betäubung Schmerzen oder Angstgefühle auftreten, kann Ihnen dieser jederzeit schmerzstillende oder beruhigende Medikamente verabreichen.

Deshalb werden Sie nach der Operationsaufklärung durch die Kollegen der Narkoseabteilung (Anästhesie) in der Prämedikations-Ambulanz am Klinikum Landshut ebenfalls aufgeklärt.

Bitte beachten Sie:

Am Tag vor der geplanten Operation müssen Sie Ihren OP-Termin zwischen 10:00 und 14:00 Uhr telefonisch bestätigen, da wir Ihren OP-Termin sonst anderweitig vergeben.. Sollten Sie Ihren OP-Termin nicht wahrnehmen können, informieren Sie uns bitte so früh wie möglich unter 0871 698-13736 bzw. 0871 698-3738.

Das Einsetzen des Ports führen wir in der Regel unter lokaler Betäubung unter Mitbetreuung durch die Narkoseärzte durch. Aus diesem Grunde müssen Sie am Operationstag ab Mitternacht nüchtern bleiben, bis 2 Stunden vor der Operation dürfen Sie kleine Mengen Wasser trinken. Welche Medikamente sie vor der Operation einnehmen sollen, besprechen sie mit den Anästhesisten im Rahmen des Vorgesprächs.

Am Operationstag kommen Sie direkt in das Tagesoperationszentrum (TOZ), dort nimmt sie unser Pflegepersonal in Empfang und bringt sie zunächst in ihr Zimmer. Von dort aus werden sie später in den Operationssaal begleitet. Ihr Operateur führt dort die lokale Betäubung durch, damit Sie während der gesamten Operation schmerzfrei sind.

Die Lage Ihres Ports kontrollieren wir noch während der Operation mithilfe von Röntgenaufnahmen.

Nach dem Einsetzen des Ports werden sie in der Regel 2 Stunden weiter überwacht. Anschließend können Sie nach Hause.

Nachdem wir Ihnen den Port eingesetzt haben, verschließen wir die Wunde mit einem resorbierbaren Faden. So müssen 10 Tage später nur die Eckfäden gekürzt werden.

Bei Patienten, die kurz darauf mit einer Chemotherapie beginnen, setzten wir die spezielle Portnadel bereits während der Operation in den Port ein. So lässt sich das Risiko einer Wundheilungsstörung weiter verringern.

Ihre OP-Wunde decken wir zusätzlich mit einem wasserfesten Hydrogelpflaster (sog. Duschpflaster) ab. Dieses kann mehrere Tage auf der Wunde verbleiben. Während dieser Zeit kann man die Wunde beurteilen, ohne das Pflaster zu wechseln.

Wir empfehlen eine Wundkontrolle am 1. Tag nach der Operation entweder durch ihren Hausarzt bzw. nach vorheriger Absprache in der Chirurgischen Ambulanz.

Sollten Sie an Ihrer Wunde Veränderungen beobachten, setzen Sie sich bitte mit unserer Ambulanz in Verbindung, da möglicherweise der Wundheilungsverlauf gestört ist. Anzeichen einer solchen Störung sind:

  • Gerötete oder geschwollene Haut um die Wunde
  • Wundumgebung wärmer als andere Bereiche
  • Sekret tritt aus Wunde aus
  • Auseinander klaffende Wundränder
  • Zunehmende Schmerzen
  • Fieber

In diesem Fall sollte der Port auch zunächst nicht benutzt werden.

FAQ

Hier beantworten wir häufige Fragen vor dem Einsetzen eines Ports.

Ein Port besteht aus einer Portkammer und einem Katheter. Die Portkammer kann aus Kunststoff, kunststoffummanteltem Titan, Volltitan oder aus einer Kombination mit Keramik bestehen und ist mit einer Silikonmembran abgeschlossen. Daran schließt sich ein flexibler Schlauch (Katheter) an. Dieser wird in ein größeres Blutgefäß eingeführt und leitet die in den Port verabreichten Medikamente direkt in den Blutstrom.

Ja. Ab Mitternacht dürften sie keine feste Nahrung sowie keine fett- oder zuckerhaltigen Getränke mehr zu sich nehmen. Ebenfalls sollten sie nicht mehr rauchen. Das Trinken von klarem Wasser ohne Kohlensäure ist bis 2 Stunden vor der Operation erlaubt.

Bis zur Entfernung der Eckfäden sollte als Infektionsschutz für die Wunde ein Pflasterverband getragen werden.

Mit dem Duschpflaster ist ab dem zweiten postoperativen Tag das Duschen wieder möglich. Wichtig ist hier, dass das Pflaster schonend behandelt wird und sich nicht teilweise oder ganz von der Wunde abgelöst. Sollte das passieren, bitte trockene Tropfen der Wunde und Anlegen eines neuen Pflasterverbandes.

Auf Wannenbäder sollte bis zur endgültigen Abheilung am 10. postoperativen Tag verzichtet werden.

Hier beantworten wir häufige Fragen zum Umgang mit einem Port.

In den ersten Tagen nach der Portimplantation sollten Sie anstrengende Tätigkeiten vermeiden. Ist Ihre Operationswunde verheilt und der Port nicht in Benutzung, können Sie alle Aktivitäten wie Baden, Schwimmen oder Joggen wieder ausüben. Solange der Port jedoch benutzt wird, sollten Sie extreme Bewegungen im Bereich des Ports vermeiden.

Ja, eine Blutentnahme ist möglich. Danach muss der Port jedoch mit mindestens 20ml Kochsalzlösung gespült werden.

Im Portzentrum Landshut verwenden wir seit ausschließlich hochdrucktauglich Portsysteme, die für CT-Untersuchungen und Kontrastmittelgabe geeignet sind. Dies ist auch in ihrem Portpass dokumentiert.

Weil es verschiedene Arten von Portsystemen gibt. Für die weiterführende Diagnostik und Therapie ist es daher notwendig, die genaue Portbeschreibung zu kennen. Deshalb sollten Sie zur Sicherheit auch immer Ihren Portpass bei sich tragen.

Ja, der Port kann mit einem kleinen chirurgischen Eingriff wieder entfernt werden. In der Regel benötigen Sie dafür nur eine lokale Betäubung. Allerdings sollte vor der Entfernung des Ports grundsätzlich Rücksprache mit dem behandelnden Onkologen genommen werden, ob nicht eine weitere Therapie, für die ein Portsystem nötig wäre, im Raum steht.

Solange Ihre Behandlung andauert oder Ihr Arzt entscheidet, dass Sie keinen Port mehr benötigen. Ein Port kann, auch wenn er nicht benutzt wird, über mehrere Jahre im Körper bleiben.

Hier beantworten wir häufige Fragen zum Alltag mit einem Port.

In den ersten ein bis zwei Tagen nach der Implantation kann die Region um den Port gerötet sein oder es zeigen sich leichte Blutergüsse (Hämatome). Wenn Sie nach drei bis vier Tagen oder zu einem späteren Zeitpunkt unnatürliche Hautveränderungen feststellen sollten, wie Rötungen, Schwellung, Überwärmung oder Schmerzen, sollten Sie sofort Kontakt mit uns bzw. mit Ihrem behandelten Arzt aufnehmen.

Wenn die Stelle um die Portkammer gerötet und überwärmt ist ‒ es könnte ein lokaler Infekt vorliegen. Wenn Sie häufig unmittelbar nach dem Spülen bzw. Benutzen des Ports frieren, zittern, Fieber oder gar Schüttelfrost haben ‒ es liegt möglicherweise ein zentraler Infekt im Portsystem vor. Wenn sich der Port trotz gut platzierter Nadel nicht ausspülen lässt ‒ ist er möglicherweise verstopft.

Die Sicherheitssysteme reagieren normalerweise nicht auf die kleine Menge von Metall, die ein Port enthält. Sollte sie dennoch einen Alarm auslösen, brauchen Sie nur ihren Portausweis vorzeigen.

Eine Portnadel sollte maximal fünf Tage verwendet werden.

Portkatheter-Implantation

Bei Ihnen wurde ein Portkatheter implantiert. Wir wollen Ihnen dazu folgende Erläuterungen und Empfehlungen mitgeben.

  • Der Portkatheter ist ein dauerhafter Venenzugang unter der Haut und wird über einen kleinen operativen Eingriff in örtlicher Betäubung eingebracht, in der Regel etwa handbreit seitlich unterhalb des Schlüsselbeins.
  • Bei einem Bluterguss, Rötung, Überwärmung oder Schmerzen im Bereich der Wunde bitten wir Sie, sich umgehend bei uns wiedervorzustellen.
  • Ansonsten suchen Sie ihren Hausarzt zur Wundkontrolle am ersten Tag nach der Operation auf.
  • Wenn die Wunde nicht mehr nässt, dürfen Sie ab dem 5. Tag duschen. Bitte achten Sie darauf, dass keine Seife in die Wunde gelangt und wechseln Sie nach dem Trocknen das Pflaster. Alternativ können Sie in der Apotheke ein spezielles Duschpflaster kaufen.
  • Bitte lassen Sie die Eckfäden der Hautnaht ab dem 10. Tag durch den Hausarzt abschneiden. Der Faden selbst ist resorbierbar, d.h. er löst sich selbst auf.
  • Nach völliger Einheilung ist neben Duschen auch Baden oder Schwimmen uneingeschränkt möglich.
  • Zum Gebrauch wird die Portkammer mit einer speziellen Nadel, nach vorhergehender Hautdesinfektion und unter sterilen Bedingungen, angestochen.
  • Ein Portkatheter wird meist bei Patienten mit Tumorerkrankungen zur Chemotherapie verwendet. Die im Klinikum Landshut verwendeten Portkatheter sind hochdrucktauglich und können deshalb zur Infusionsbehandlung oder zur Kontrastmittelgabe bei Untersuchungen verwendet werden.
  • Sollte Ihnen in der Portumgebung etwas ungewöhnlich erscheinen, melden Sie sich bitte umgehend in unserer Klinik oder bei Ihrem Hausarzt.
  • Eine Portentfernung kann nach abgeschlossener Behandlung leicht in örtlicher Betäubung erfolgen, er kann aber auch problemlos länger belassen bleiben.

Portkatheter-Entfernung

Bei Ihnen wurde ein Portkatheter entfernt. Wir wollen Ihnen dazu folgende Erläuterungen und Empfehlungen mitgeben.

  • Bei einem Bluterguss, Rötung, Überwärmung oder Schmerzen im Bereich der Wunde bitten wir Sie, sich umgehend bei uns wiedervorzustellen.
  • Ansonsten suchen Sie ihren Hausarzt zur Wundkontrolle am ersten Tag nach der Operation auf.
  • Wenn die Wunde nicht mehr nässt, dürfen Sie ab dem 5. Tag duschen. Bitte achten Sie darauf, dass keine Seife in die Wunde gelangt und wechseln Sie nach dem Trocknen das Pflaster. Alternativ können Sie in der Apotheke ein spezielles Duschpflaster kaufen.
  • Nach kompletter Abheilung ist neben Duschen auch Baden oder Schwimmen uneingeschränkt möglich.
  • Bezüglich der Fadenentfernung geben wir Ihnen folgende Empfehlung:
    • Im Fall einer resorbierbaren Hautnaht lassen Sie die Eckfäden ab dem 10. Tag vom Hausarzt abschneiden, der Faden selbst ist resorbierbar, d.h. er löst sich selbst auf.
    • Im Fall einer nicht resorbierbaren Hautnaht lassen sie sich vom Hausarzt ab dem 10. Tag in üblicher Art und Weise das gesamte Nahtmaterial entfernen.
  • Sollte Ihnen in der Umgebung des ehemaligen Ports etwas ungewöhnlich erscheinen, melden Sie sich bitte umgehend in unserer Klinik oder bei Ihrem Hausarzt.

Termin & Kontakt

Sprechstunden:

Freitags zwischen 9.00 Uhr und 13.00 Uhr im Rahmen der gefäßchirurgischen Sprechstunde

Terminvereinbarung bitte telefonisch unter 0871-698 13736 oder 0871-698 3738

Ansprechpartner

Alexandra Seidel

Alexandra Seidel

Sekretariat
Natasa Pandurevic

Natasa Pandurevic

Sekretariat
Vera Philippzick

Vera Philippzick

Anmeldung