ASVASV - Ambulante spezialfachärztliche Versorgung
Was ist die ASV?
Häufige Fragen und Antworten
Mit der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (=ASV) hat der Gesetzgeber den Krankenhäusern die Möglichkeit gegeben, Patienten mit bestimmten Erkrankungen nicht nur stationär, sondern auch ambulant zu behandeln.
Die ASV ist somit eine Vereinbarung, die die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Fachärzten ermöglicht und erweitert. Das Konzept ist bereits seit 2012 im Versorgungsstrukturgesetz verankert. Der Gesetzgeber will damit sicherstellen, dass Patienten mit diesen Erkrankungen Zugang zu einer hochwertigen Diagnostik und Behandlung erhalten.
Die Teilnahme an der ASV ist für die Patienten zwar freiwillig, ohne die Teilnahme an der ASV können ambulante Behandlungen (z.B. PET/CT, MRT, Chemotherapien, Antikörpertherapien und andere) im Krankenhaus jedoch nicht erbracht werden.
Vor der Aufnahme in die ambulante spezialfachärztliche Versorgung werden Sie über die Besonderheiten der Versorgungsform informiert.
Sie brauchen sich nicht eigenständig um die Teilnahme in der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung bemühen. In der Regel werden Sie als gesetzlich versicherter Patient von Ihrem behandelnden Team auf die Teilnahme an der ASV angesprochen und über die Aufnahme informiert.
Wenn Sie während der Diagnostik und Behandlung Ihrer Krebserkrankung ambulant von den Spezialisten im Klinikum und bei den an der ASV beteiligten Ärzten behandelt werden möchten, setzt das die Teilnahme an der ASV voraus.
Bei der ASV arbeiten Fachärzte aus vielen verschiedenen Fachrichtungen eng zusammen. Es gibt hierbei also keine Trennung mehr zwischen den Spezialisten in der Klinik und in den niedergelassenen Praxen. Somit kommt es zu einer verbesserten interdisziplinären und patientenzentrierten Versorgung.
Die Teilnahme an gemeinsamen Tumorkonferenzen ist für alle Mitglieder der Kernteams verpflichtend. Beispielsweise können die Ärzte, die Sie während des stationären Aufenthaltes betreut haben, auch Ihre medikamentöse Therapie begleiten.
Außerdem haben Sie die Möglichkeit, bei bestimmten Krankheitsbildern Leistungen in Anspruch zu nehmen, die über den Umfang der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen.
Der Behandlungsvertrag kann jederzeit von Ihnen beendet werden.
Grundsätzlich gilt die Teilnahme an der ASV solange die Erkrankung besteht und eine komplexe Therapie (systemische Chemotherapie und/oder Strahlentherapie) benötigt wird.
Zweimal im Jahr benötigen Sie einen neuen Überweisungsschein.
Die Teilnahme endet automatisch mit der abgeschlossenen Therapie.
Die Behandlung findet in der jeweiligen Praxis Ihres ASV-Facharztes oder im Klinikum statt.
Die ersten Ansprechpartner für Sie sind die Teamleiter und Experten der ASV sowie die Fachärzte des Kernteams, die Sie aufgrund ihrer Fachkunde schwerpunktmäßig betreuen.
Sollten Sie Fragen zur Organisation haben, können Sie sich an die ASV-Organisation im Klinikum wenden, Tel. 0871/698-3025.
Bei einer ambulanten onkologischen Behandlung im Klinikum Landshut gelten hinsichtlich der Arzneimittelzuzahlung die gleichen Vorschriften wie bei der Behandlung durch niedergelassene Ärzte. Für die gelieferten Arzneimittel der Apotheke des Klinikums müssen Sie genauso Zuzahlungen leisten wie bei der Rezeptierung durch einen niedergelassenen Arzt.
Die Mitglieder des Kernteams sind Fachärzte, die aufgrund ihrer Kenntnisse und Erfahrungen bei der Behandlung der jeweiligen Krankheit entscheidend mitwirken. Die Teilnahme an der Tumorkonferenz ist für Ihren behandelnden Facharzt aus dem Kernteam verpflichtend. Die Tumorkonferenz findet einmal in der Woche statt.
Hinzuzuziehende Fachärzte und Psychotherapeuten sind solche, deren Kenntnisse und Erfahrungen typischerweise bei einem Teil der Patienten ergänzend benötigt werden.
ASV Gynäkologie
für Krebserkrankungen von Brust, Gebärmutter, Gebärmutterhals, Eierstöcken, Eileiter, Vagina und Vulva
Die ASV Gynäkologische Tumore (ASV Gyn) ist ein spezielles Versorgungsangebot für Patientinnen mit
- Brustkrebs
- Gebärmutterhalskrebs
- Gebärmutterkrebs
- Krebs der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane
- Scheidenkrebs
- Eierstockkrebs und seltenen Formen davon
- Plazentatumoren
- Seltenen Formen von Krebserkrankungen im kleinen Becken
Die Diagnose und Behandlung von bösartigen gynäkologischen Erkrankungen, nämlich die Krebserkrankung der Brust, der Gebärmutter, des Gebärmutterhalses, der Eierstöcke, der Vulva und Vagina, erfordern großes Spezialwissen und Erfahrung. Die optimalen Behandlungsformen kommen deshalb am besten durch die enge Zusammenarbeit der speziell für Krebserkrankungen ausgebildeten Fach- und Frauenärzte mit einer Vielzahl von anderen verschiedenen Fachdisziplinen zum Tragen. Zusätzlich kann die Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung die Behandlung deutlich verbessern.
Diese Art der Kooperation wird in der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) für gynäkologische Tumorerkrankungen umgesetzt. Eine Vielzahl niedergelassener Frauen- und weiterer Fachärzte aus Landshut und der Region arbeiten mit dem Klinikum Landshut in dieser Versorgungsform eng zusammen, um die komplexen und schweren Anforderungen gemeinsam zum Wohle der Betroffenen zu meistern. Durch interdisziplinäre Tumorkonferenzen, beschleunigte Prozesse und den Abbau von administrativen Hürden wird die gemeinschaftliche Betreuung der an Krebs erkrankten Patientinnen erleichtert. Somit können alle in diesem Netzwerk kooperierenden Kollegen ihre besondere Erfahrung, ihr Können und ihre besondere Qualifikation zum Vorteil der Patientinnen einbringen.
Teamleitung
Dr. med. Ingo Bauerfeind
Facharzt für Frauenheilkunde
Stv. Teamleitung
Dr. med. Bettina Löhrs
Frauenärztin, AWO akkreditierte Brustoperateurin, Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie, Schwerpunkt Geburts- und Perinatalmedizin, Senior Brustoperateur der Deutschen Krebsgesellschaft
ASV Urologie
für Tumoren von Prostata, Penis, Hoden, Nieren und Nierenbecken, Becken und Harnorganen
Die ASV Urologische Tumore ist ein spezielles Versorgungsangebot für Patienten mit Tumoren von:
- Prostata
- Penis
- Hoden
- Nieren und Nierenbecken
- Becken
- Harnorgane (Harnblase, Harnleiter)
Die Diagnose und Behandlung bösartiger Tumoren wird in den letzten Jahren zunehmend komplexer und auch differenzierter. Das Klinikum Landshut hat sich dieser Tatsache angenommen und führt deshalb wöchentliche Tumorkonferenzen durch. Dabei trifft ein Team aus hochqualifizierten Ärzten und unterschiedlichen Fachdisziplinen zusammen und berät sich gemeinsam über ihre Patienten, um einen optimalen Therapieerfolg zu erzielen.
Ziel der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung ist die interdisziplinäre Versorgung schwerer Krankheitsverläufe und eine Verzahnung zwischen dem Klinikum, dem MVZ und niedergelassenen Ärzten aus Landshut und Umgebung.
Diese Kooperation sichert die bestmögliche Therapie und einen lückenlosen Informationsfluss im Ärzteteam zum Wohle unserer Patienten. Für jeden beteiligten Arzt besteht die Pflicht, seine Patienten vorzustellen und an den interdisziplinären Tumorkonferenzen teilzunehmen.
Zusammen bündeln wir unsere Kompetenzen zu Ihrem Wohl.
Teamleitung
Dr. med. Markus Straub
Facharzt für Urologie, Medikamentöse Tumortherapie, Andrologie
Volle (60 Mon.) Weiterbildungsbefugnis zum Facharzt für Urologie
Stv. Teamleitung
Dr. med. Willibald Kratzer
Facharzt für Urologie
Koordinator des Prostatakarzinomzentrums
Medikamentöse Tumortherapie
ASV GIT
für Tumoren des Darms, des gesamten Bauchraums und der Schilddrüse
Für wen ist die ASV GIT gedacht? Die ASV ist ein spezielles Versorgungsangebot für Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung von:
- Darmkrebs
- Magen- und Speiseröhrenkrebs
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Leber- und Gallengangkrebs
- Bauchhöhlenkrebs, sonstige Tumoren der Bauchhöhle
- Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenkrebs
Niedergelassene Landshuter Fachärzte bieten zusammen mit uns, dem Klinikum Landshut, eine neue Versorgungsform für Patienten mit gastrointestinalen Tumoren an. In der sogenannten ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) können wir sehr komplexe und schwer therapierbare Krebserkrankungen im Magen-Darm-Bereich, in der Bauchhöhle sowie auch Schilddrüsenkrebs gemeinsam behandeln und individuell versorgen.
Verschiedene Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen arbeiten für Ihren bestmöglichen Therapieerfolg zusammen. In Tumorkonferenzen legen wir die optimale Behandlung für Sie interdisziplinär fest. Auch Ihr Hausarzt kann auf Wunsch an unseren Konferenzen teilnehmen. Die jeweiligen Ansprechpartner unserer ASV finden Sie im weiteren Verlauf dieser Broschüre.
Teamleiter der ASV GIT
Prof. Dr. Dr. Matthias Dollinger
Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Gastroenterologie, Zusatzbezeichnung Medikamentöse Tumortherapie, Zusatzbezeichnung Proktologie
ASV Seltene Lebererkrankungen
ASV Leber
Die ASV Seltene Lebererkrankungen (ASV Leber) ist ein spezielles Versorgungsangebot für Patienten mit
- primärer biliärer Cholangitis (PBC)
- primärer biliärer Zirrhose
- sekundärer biliärer Zirrhose
- Idiopathic adulthood ductopenia Syndrom (IAD)
- Vanishing bile duct Syndrom
- primärer sklerosierender Cholangitis (PSC)
- Cholangitis
- Autoimmunhepatitis (AIH)
Niedergelassene Landshuter Fachärzte bieten zusammen mit uns, dem Klinikum Landshut, eine neue Versorgungsform für Patientinnen und Patienten mit seltenen Lebererkrankungen an. In der sogenannten ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) können wir sehr komplexe und schwer therapierbare Erkrankungen wie immunologisch-entzündliche, toxische oder gefäßbedingte Schädigungen der Leber gemeinsam behandeln und individuell versorgen.
Verschiedene Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen arbeiten für Ihren bestmöglichen Therapieerfolg zusammen. In speziellen Leberkonferenzen legen wir die optimale Behandlung für Sie interdisziplinär fest. Auch Ihr Hausarzt kann auf Wunsch an unseren Konferenzen teilnehmen.
Teamleitung
Prof. Dr. Dr. Matthias Dollinger
Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Gastroenterologie, Zusatzbezeichnung Medikamentöse Tumortherapie, Zusatzbezeichnung Proktologie
Stv. Teamleitung
Dr. med. Robert Matzberger
ASV Haut
für Tumoren der Haut
Die ASV für Tumoren der Haut ist ein spezielles Versorgungsangebot für Patienten mit
- malignem Melanom („schwarzem Hautkrebs“)
- fortgeschrittenen anderen Hautkrebserkrankungen
- primär kutanen Lymphomen („von der Haut ausgehender Lymphdrüsenkrebs“)
- Kaposi-Sarkom
Die Therapie von bösartigen Tumoren der Haut ist in den letzten Jahren aufgrund einer Fülle neuer, innovativer Therapieansätze zunehmend differenzierter, aber auch komplexer geworden.
Deshalb sollten Diagnostik- und Therapiekonzepte bei fortgeschrittenen Hautkrebserkrankungen für jede Patientin/jeden Patienten individuell in einer interdisziplinären Tumorkonferenz diskutiert werden.
Dort beraten sich Spezialisten für Krebserkrankungen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen und geben anschließend gemeinsam eine Empfehlung für das optimale therapeutische Vorgehen ab. Gerade bei schweren Krankheitsverläufen oder schon bestehenden Vor- und Begleiterkrankungen ist eine Mitbetreuung durch Fachärztinnen und Fachärzte aus anderen Bereichen sinnvoll und hilfreich.
Die neue Versorgungsform ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) verbessert die Zusammenarbeit zwischen den niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzten und dem Klinikum weiter, indem sie den Austausch von Befunden und Berichten erleichtert und beschleunigt. Ambulante und stationäre Versorgung werden hiermit noch intensiver verzahnt. Durch die Netzwerkbildung können Termine bei anderen Mitgliedern des Behandlungsteams bei Bedarf rasch und unkompliziert organisiert werden. Zusammen bündeln wir somit unsere Kompetenzen zu Ihrem Wohl.
Teamleitung
Dr. med. Heiko Merkle
Stv. Teamleitung
Prof. Dr. Margit Huber
Termin & Kontakt für alle ASVs
Termin & Kontakt
Erreichbarkeit:
- Mo-Do 8 bis 12 Uhr
- Freitag 8 bis 9 Uhr
Ansprechpartner
