Schmerztherapie

Interdisziplinäre Tagesklinik für Schmerzmedizin

Kurzportrait

Chronischer Schmerz

In Deutschland leidet etwa jeder 10. Mensch unter chronischen Schmerzen, welche zu einem bestimmenden Teil im Leben werden, indem sie den Alltag privat und beruflich oft sehr einschränken. Die häufigsten Beschwerden sind Kopf- und Rückenschmerzen, daneben gibt es noch eine Vielzahl anderer Beschwerden bis hin zu Schmerzen am ganzen Körper. Die Ursachen sind vielschichtig und nicht auf einen einzigen Grund zurückzuführen. Mit Recht spricht man von einer Volkskrankheit. Oft haben die Betroffenen eine lange Leidensgeschichte. Chronische Schmerzsyndrome sind inzwischen als eigenständige Erkrankung anerkannt und gehören zu dem Krankheitsbild, das die Betroffenen mit am meisten eine gute gesundheitliche Lebensqualität kostet. Therapiekonzepte, die bei akuten Schmerzen (nach Operationen, Unfällen…) in der Regel gut wirken, sind bei chronischen Schmerzen entweder nur kurzzeitig oder oft auch gar nicht wirksam. Manchmal sind sie sogar schädlich oder verstärken die Erkrankung. Chronische Schmerzsyndrome benötigen daher eine spezifische Therapie – die sog. Interdisziplinär-multimodale Schmerztherapie.

Interdisziplinäre Tagesklinik für Schmerzmedizin

Die Tagesklinik für Schmerzmedizin verfügt über 14 teilstationäre Behandlungsplätze auf einer eigenständigen Station. Sie existiert seit 2009 und ist eine spezialisierte Einrichtung zur Behandlung von Patienten mit anhaltenden und chronischen Schmerzen, unabhängig von der Ursache.

Unser Behandlungskonzept ist die teilstationäre Interdisziplinär-multimodale Schmerztherapie. (Siehe Leistungen und Angebote)

Teilstationäre Interdisziplinär-multimodale Schmerztherapie:

Dabei handelt es sich um eine fachübergreifende Therapie, welche auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten ist. Unser Behandlungskonzept besteht aus mehrwöchigen intensiven Schmerzbewältigungsprogrammen mit vertiefenden Boosterbehandlungen nach einigen Monaten. (Siehe Leistungen und Angebote). Unser Ziel ist, die negativen Auswirkungen der chronischen Schmerzerkrankung auf das tägliche Leben langfristig zu mindern. Als wissenschaftlich erprobtes Therapieverfahren übernehmen die Krankenkassen die Behandlungskosten.

Interdisziplinär-multimodales Assessment:

Als erster Schritt vor der Schmerztherapie findet - oft einige Wochen zuvor - ein ausführliches zweitägiges Aufnahmeverfahren durch Therapeuten verschiedener Berufsgruppen mit anschließender Empfehlung für weitere therapeutische und diagnostische Schritte für Patient und Patientin sowie den weiterbehandelnden Arzt oder Ärztin statt.

Schmerzmedizinischer Konsiliardienst:

Im Rahmen unseres ärztlichen schmerzmedizinischen Konsiliardienstes werden wir hinzugezogen für stationäre Patienten aller Fachabteilungen am Klinikum und am Bezirkskrankenhaus Landshut.

Uns zeichnet konstant aus, Patienten mit chronischen Schmerzsyndromen durch ein erfahrenes, multiprofesionelles Team individuell und nach dem bio-psycho-sozialen Krankheitskonzept zu betreuen.

Unsere Spezialisten

Leitende Ärztin

Dr. med. univ. Edda Gehrlein-Zierer

Dr. med. univ. Edda Gehrlein-Zierer

Leitende Ärztin, Oberärztin

Fachärztin für Anästhesiologie, Spezielle Schmerztherapie, tiefenpsycholgische Psychotherapie, Feldenkrais®Practioner (EuroTab akkreditiert)

Ärzte

Dr. med. Ulrike Geyer

Dr. med. Ulrike Geyer

Stv. ärztliche Leitung, Oberärztin

Fachärztin für Anästhesiologie, Spezielle Schmerztherapie, Palliativmedizin, Spezielle Intensivmedizin, Notfallmedizin

Viktor Dück

Viktor Dück

Oberarzt

Facharzt für Innere Medizin, Spezielle Schmerztherapie, Palliativmedizin, Psychosomatische Grundversorgung

Psychologen

Thomas Kick

Thomas Kick

Leitender Psychologe

Psychologischer Psychotherapeut (Verhaltenstherapie), Diplom-Psychologe, Supervisor, Biofeedback

Robert Vitzthum

Robert Vitzthum

Psychologischer Psychotherapeut (Verhaltenstherapie), M.Sc.

Physiotherapeuten

Petra Kairys

Petra Kairys

Physiotherapeutin

Spezielle Schmerzphysiotherapie (UMG Göttingen, DSG akkreditiert)
Manuelle Therapie, Medizinische Trainingstherapie, Nordic Walking, Kommunikative Bewegungstherapie

Michael Bohnert

Michael Bohnert

Physiotherapeut, Heilpraktiker

Manuelle Therapie, in Ausbildung Osteopathie

Melanie Ostermayr

Melanie Ostermayr

Physiotherapeutin, Heilpraktikerin

Manuelle Therapie, Nordic Walking Trainerin, Aquafitness-Trainerin, kraniosacrale Therapie, Orthopädische Rückenschulleiterin

Co-Therapeuten

Rita Oberloher

Rita Oberloher

Co-Therapeutin

Gesundheits- und Krankenpflegerin, Algesiologische Fachassistenz, Entspannungstherapie, Sekretariat

Sabine Reisinger-Dierks

Sabine Reisinger-Dierks

Arzthelferin
Sabine Schönfelder

Sabine Schönfelder

Ernährungsberatung

Diagnostik & Therapie

Unser Behandlungskonzept ist die Interdisziplinär-multimodale Schmerztherapie.

Was versteht man darunter?

Nach Definition der Expertenkommission der Deutschen Schmerzgesellschaft (DSG) versteht man darunter die „gleichzeitige, inhaltliche, zeitliche und in der Vorgehensweise aufeinander abgestimmte umfassende Behandlung von Patienten mit chronifizierten Schmerzsyndromen, in die verschiedene somatische, körperlich übende, psychologisch übende und psychotherapeutische Verfahren nach vorgegebenem Behandlungsplan mit gleichem, unter den Therapeuten abgesprochenem Therapieziel eingebunden sind.“

Zu unserem interdisziplinären Kernteam gehören ÄrztInnen (Anästhesie, Innere Medizin) mit u.a. Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“, psychologische Psychotherapeuten (Verhaltenstherapie), PhysiotherapeutInnen  und medizinische Fachangestellte (Pflege) mit Zusatzqualifikationen in der Schmerzmedizin.
 

Welche Krankheitsbilder werden in der Tagesklinik für Schmerzmedizin behandelt?

Alle chronischen Schmerzzustände wie:

  • Kopfschmerzen unterschiedlichster Art (Migräne, Spannungskopfschmerz, Medikamentenübergebrauchskopfschmerz etc.)
  • Gesichtsschmerzen (CMD/TMD, atypischer Gesichtsschmerz)
  • Rücken- und Nackenschmerzen, nach Operationen, Bandscheibenvorfällen
  • Gelenkschmerzen, muskuläre (myofasziale) Schmerzsyndrome
  • Knochenschmerzen nach Unfällen, bei Osteoporose
  • Entzündliche Schmerzerkrankungen (rheumatologischer Formenkreis)
  • Fibromyalgiesyndrom, Ganzkörperschmerzen
  • Anhaltender Beckenschmerz (z.B. Endometriose)
  • Chronisch viszerale Schmerzzustände (z.B. Reizdarmsyndrom)
  • Nervenschmerzen peripher und zentral
  • Psychosomatische Schmerzzustände

Wie wird behandelt? - Therapieelemente

Individuell und in der Gruppe

  • Medizinische Behandlung: Patienteninformation, kritische Prüfung medikamentöser Einstellung
  • Psychologische Schmerztherapie (Schmerz -und Stressbewältigung, Behandlung begleitender psychischer Erkrankungen, Verhaltenstherapie 3. Welle)
  • Biofeedbacktraining
  • Entspannungstraining (Autogenes Training, Progressive Entspannung nach Jacobson)
  • Achtsamkeitstraining
  • Aktivierende Bewegungstherapie - Krankengymnastik, Nordic Walking, Aquatherapie, Krafttraining (Sling Training)
  • Faszientherapie, Manuelle Therapie
  • Schulung der Körperwahrnehmung (Feldenkrais®Methode, Kommunikative Bewegungstherapie)
  • Ergotherapeutische Verfahren
  • Therapeutisches Klettern
  • Musikalische Rhythmusverfahren und Euthyme Therapie („Genusstraining“)
  • Ernährungsberatung
  • Stimulationsverfahren (TENS)
  • Spiegeltherapie

Was ist unser Leistungsschwerpunkt?

  • Teilstationäre Interdisziplinär-multimodale Schmerztherapie    
    • 5-wöchiges ganztägiges Schmerzbewältigungsprogramm mit 1-wöchiger Boostertherapie jeweils nach 6 und 18 Monaten
    • spezielle Programme für Senioren oder weniger belastbare Patienten
    • Basisgruppen (zur Erprobung)

Interdisziplinäre nach außen hin offene Schmerzkonferenz für Therapeuten:

Die moderne Schmerzmedizin braucht gelebte Interdisziplinarität, daher ist diese Veranstaltung ausdrücklich für alle Interessierten gedacht, ärztliche und nicht ärztliche Therapeuten. Die Schmerzkonferenzen finden regelmäßig am letzten Mittwoch eines Monat um 17.00 Uhr statt und werden mit 3 Fortbildungspunkten durch die BLAEK anerkannt. Gerne können Sie auch eigene Patientenfälle unkompliziert vorstellen. Näheres entnehmen Sie bitte auch den Terminen für Einweiser.

Zusatz-Weiterbildung "Spezielle Schmerztherapie":

Die Leitende Ärztin ist durch die BLAEK zur vollen Weiterbildung in der Zusatzqualifikation "Spezielle Schmerztherapie" (WO 2004) für Fachärzte befugt.

Austattung

  • Aktuell finden Sie uns noch im alten Bettenhaus, Ebene 10, B.
  • Ende Mai 2025 beziehen wir die neu errichtete großzügige Tagesklinik für Schmerzmedizin im Bettenneubau. Sie finden uns im Erdgeschoss.
  • Die Abteilung ist nach modernsten Gesichtpunkten gestaltet, verfügt über freundliche helle hohe Räume, mehrere Aufenthaltsräume und Ruheraum für Patienten.
  • Unsere Physiotherapieeinheit verfügt einen speziellen Gymnastikraum mit Kletterwand, Slingtrainer.
  • Außenaktivitäten (z.B. Nordic Walking) finden im Park des Klinikumsgeländes statt.
  • Für die Aquatherapie nutzen wir das benachbarte Stadtbad Landshut.

Patienteninformationen

Chronischer Schmerz

Sie sind mit Ihrem Problem nicht alleine. Langanhaltende oder chronische Schmerzen verursachen häufig sehr viel Leid, sind oft mit Behandlungen verbunden, die nicht oder nur kurzfristig Linderung bringen und gehören zu den Erkrankungen, die mit am meisten die Lebensqualität der Betroffenen einschränken. Chronische Schmerzsyndrome sind inzwischen als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt und benötigen eine spezifische Therapie – die sog. Interdisziplinär-multimodale Schmerztherapie.

Was versteht man unter chronischem Schmerz?

Die moderne Schmerzmedizin kümmert sich insbesondere um Menschen mit schwierig zu behandelnden chronischen Schmerzen. Sie begreift chronischen Schmerz stets als ein Zusammenwirken von organischen Faktoren (z.B. Arthrose, Bandscheibenschäden, Nervenschädigung, Migräne), psychischen Faktoren (Stress, Überbelastung, aber auch Ängste, Depressionen, Trauma) und sozialen Faktoren (z.B. Einschränkung der Mobilität, Auswirkungen auf Familie oder Arbeitsplatz, sozialer Rückzug). Man nennt dieses wechselseitige Ineinanderwirken: Bio-Psycho-Soziales Krankheitsmodell.

Bei der Behandlung von chronischem Schmerz ist daher ein mehrgleisiges und miteinander abgestimmtes Vorgehen notwendig. Wir bieten Ihnen ein Konzept an, in dem Sie in Ihren ganzen körperlichen, seelisch-geistigen und sozialen Belangen gesehen werden und eine individuelle Betreuung von Experten mit langer Berufserfahrung aus verschiedenen  Fachrichtungen angeboten wird. (Leistungen und Angebote; Interdisziplinär-multimodale Schmerztherapie)

Behandlungsziel  

Strategie zu Selbsthilfe und aktive Teilnahme am täglichen Leben

In unserer bewältigungsorientierten Schmerztherapie können Patienten lernen, wie die chronische Schmerzerkrankung künftig weniger negative Auswirkungen auf das Leben bekommt. Ziel ist es, Sie dazu zu befähigen, Ihre vorhandenen Fähigkeiten zu stärken und aktiv am täglichen Leben teilnehmen zu können. Auch verfolgen wir bewusst den Ansatz, Medikamente zurückhaltend einzusetzen bzw. auf ein Mindestmaß zu beschränken („weniger ist mehr“). Wenn wir Medikamente für sinnvoll erachten, nutzen wir sie aber auch -wir beraten sie dahingehend und entscheiden gemeinsam.

Welche Krankheitsbilder werden in der Tagesklinik für Schmerzmedizin behandelt?

Alle chronischen Schmerzzustände wie:

  • Kopfschmerzen unterschiedlichster Art (Migräne, Spannungskopfschmerz, Medikamentenübergebrauchskopfschmerz etc.)
  • Gesichtsschmerzen (TMD, atypischer Gesichtsschmerz)
  • Rücken- und Nackenschmerzen, nach Operationen, Bandscheibenvorfällen
  • Gelenkschmerzen, muskuläre (myofasziale) Schmerzsyndrome
  • Knochenschmerzen nach Unfällen, bei Osteoporose
  • Entzündliche Schmerzerkrankungen (rheumatologischer Formenkreis)
  • Fibromyalgiesyndrom, Ganzkörperschmerzen
  • Anhaltender Beckenschmerz (z.B. Endometriose)
  • Chronisch viszerale Schmerzzustände (z.B. Reizdarmsyndrom)
  • Nervenschmerzen peripher und zentral
  • Psychosomatische Schmerzzustände

Wie wird behandelt? - Therapieelemente

Individuell und in Gruppe

  • Medizinische Behandlung: Patienteninformation, kritische Prüfung medikamentöser Einstellung
  • Psychologische Schmerztherapie
  • Biofeedbacktraining
  • Entspannungstraining (Autogenes Training, Progressive Entspannung nach Jacobson)
  • Achtsamkeitstraining
  • Aktivierende Bewegungstherapie - Krankengymnastik, Nordic Walking, Aquatherapie, Krafttraining (Sling Training)
  • Faszientherapie, Manuelle Therapie
  • Schulung der Körperwahrnehmung (Feldenkrais®, Kommunik. Bewegungstherapie)
  • Ergotherapeutische Verfahren
  • Therapeutisches Klettern
  • Musikalische Rhythmusverfahren und Euthyme Therapie („Genusstraining“)
  • Ernährungsberatung
  • Stimulationsverfahren (TENS)
  • Spiegeltherapie

Für wen ist diese Therapie geeignet?

Es kommt auf Sie an: Die Behandlung ist gut geeignet für Patienten, die unter chronischen Schmerzen leiden, etwas verändern wollen und bereit sind, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen, um auch längerfristige Verbesserungen zu erlangen. Veränderung setzt Wissen voraus.


Wie erfolgt die Therapie?

In kleinen geschlossenen Gruppen teilstationär in den Räumen der Tagesklinik, d.h. Sie sind tagsüber mehrere Stunden in der Klinik und verbringen Abende und Wochenende zu Hause. Damit erhalten Sie den Kontakt zu ihrem persönlichen Umfeld und haben die Möglichkeit  Erlerntes in ihrem Alltag neu zu erproben. (Leistungen und Angebote; Interdisziplinär-multimodale Schmerztherapie)

Termin & Kontakt

Bei Interesse erfolgt Ihre Anmeldung am besten telefonisch über unser Sekretariat.

Zunächst senden wir Ihnen den Deutschen Schmerzfragebogen zu, durch den wir wesentliche Hinweise über Ihr Krankheitsbild erhalten. Zusätzlich benötigen wir Befunde über Ihre bisherigen Behandlungen bei Ärzten und Therapeuten oder in Kliniken. Das hilft uns, zu entscheiden, ob wir die geeignete Einrichtung für Sie sind und, um uns gut auf Sie einstellen zu können. Ihre Daten unterliegen selbstverständlich der Schweigepflicht.

Nach Sichtung Ihrer Unterlagen erhalten Sie einen Termin zu einer teilstationären interdisziplinären Untersuchung an zwei Vormittagen. Eine Terminvereinbarung ist immer erforderlich, wir wollen uns genügend Zeit für Sie nehmen. In einem interdisziplinären Aufnahmeververfahren entscheiden wir gemeinsam über die weiteren therpeutischen Schritte.

Zu dem Termin bringen Sie bitte Ihre Versichertenkarte und einen stationären Einweisungsschein (roter Verordnungsschein für Krankenhausbehandlung) mit, der von Ihrem behandelnden bzw. einweisenden Arzt ausgestellt wird.

Sprechzeiten:

Montag - Donnerstag 8.00 Uhr - 16.00 Uhr
Freitag 8.00 Uhr - 14.00 Uhr

Ansprechpartner

Rita Oberloher

Rita Oberloher

Sekretariat
Sabine Reisinger-Dierks

Sabine Reisinger-Dierks

Sekretariat