Schmerztherapie
Kurzportrait
Chronische Schmerzen
In Deutschland leiden etwa sechs Millionen Menschen an chronischen Schmerzen, die ihren Alltag und das Berufsleben beeinträchtigen. Man schätzt, dass noch weit mehr Menschen, nämlich 23 Millionen, von chronischen Schmerzen betroffen sind. Mit Recht spricht man von einer Volkskrankheit. Oft haben die Menschen eine lange Leidensgeschichte. Die Ursachen sind vielfältig. Konzepte, die bei akuten Schmerzen sehr gut wirken, sind bei chronischen Schmerzen oft unwirksam.
Tagesklinik für Schmerztherapie
Die Tagesklinik für Schmerztherapie verfügt über 14 teilstationäre Behandlungsplätze auf einer eigenständigen Station. Wir sind eine spezialisierte Einrichtung zur Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzen, unabhängig von der Ursache. Wir stehen für eine umfassende, fachübergreifende Diagnostik und Therapie.
Unser Behandlungskonzept ist die interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie. (Siehe Leistungen und Angebote)
Teilstationäre multimodale Schmerztherapie:
An erster Stelle steht ein ausführliches Aufnahmeverfahren durch Therapeuten unterschiedlicher Fachrichtungen (sog. Assessment) mit anschließender Empfehlung für weitere therapeutische und diagnostische Schritte für Sie und Ihren weiterbehandelnden Arzt.
Unser Behandlungskonzept besteht aus mehrwöchigen Schmerzbewältigungsprogrammen mit vertiefenden Auffrischwochen nach einigen Monaten. (Siehe Leistungen und Angebote) Das Ziel ist neben einer Schmerzlinderung die Verbesserung der Lebensqualität. Als wissenschaftlich erprobtes Therapieverfahren übernehmen die Krankenkassen die Behandlungskosten.
Schmerz- und palliativmedizinischer Konsiliardienst:
Im Rahmen unseres schmerzmedizinischen Konsiliardienstes betreuen wir Patienten aller Fachabteilungen des Klinikums und des Bezirkskrankenhauses Landshut. Die Leitung des palliativmedizinischen Konsiliardienstes ist in unserer Einrichtung angesiedelt.
Stationäre multimodale Schmerztherapie:
Bei Erfordernis behandeln wir Patienten nach dem multimodalen Schmerzkonzept stationär in enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen Fachabteilungen des Klinikums und angeschlossenen medizinischen Einrichtungen.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit ambulant Patienten mit akuten oder chronischen Schmerzsyndromen zu beraten.
Ein schmerzmedizinisch speziell ausgebildetes und engagiertes Team nimmt sich viel Zeit für Sie und wird sich individuell um Sie kümmern.
Unsere Spezialisten
Leitende Ärztin
Dr. med. univ. Edda Gehrlein-Zierer
Fachärztin für Anästhesiologie, Zusatzbezeichnungen: Spezielle Schmerztherapie, Psychotherapie (psychodynamisch / tiefenpsychologisch fundiert)
Volle Weiterbildungsbefugnis in der Zusatz-Weiterbildung Spezielle Schmerztherapie (WO 2004) (BLAEK)
Feldenkrais®Practioner (akkreditiert nach Euro Tab)
Ärzte
Dr. med. Ulrike Geyer
Fachärztin für Anästhesiologie, Zusatzbezeichnungen Spezielle Schmerztherapie, Palliativmedizin, Spezielle Intensivmedizin, Notfallmedizin
Viktor Dück
Facharzt für Innere Medizin
Zusatzbezeichnungen: Spezielle Schmerztherapie, Palliativmedizin, Psychosomatische Grundversorgung
Psychologen
Thomas Kick
Psychologischer Psychotherapeut (Verhaltenstherapie), Diplom-Psychologe
Biofeedback
Physiotherapeuten
Petra Kairys
Spezielle Schmerzphysiotherapie (UMG Göttingen, akkreditiert durch die DGSS)
Manuelle Therapie, Medizinische Trainingstherapie, Nordic Walking, Kommunikative Bewegungstherapie
Michael Bohnert
Manuelle Therapie
Melanie Ostermayr
Manuelle Therapie, Nordic Walking Trainerin, Aquafitness-Trainerin, kraniosacrale Therapie, Orthopädische Rückenschulleiterin
Co-Therapeuten
Rita Oberloher
Gesundheits- und Krankenpflegerin, Algesiologische Fachassistenz, Entspannungstherapie, Sekretariat
Sabine Reisinger-Dierks
Petra Kursawe
Sozialberatung (IFD Landshut)
Sabine Schönfelder
Diagnostik & Therapie
Unser Behandlungskonzept ist die Multimodale Schmerztherapie.
Was versteht man darunter?
Nach Definition der Expertenkommission der Deutschen Schmerzgesellschaft (DGSS) versteht man darunter die „gleichzeitige, inhaltliche, zeitliche und in der Vorgehensweise aufeinander abgestimmte umfassende Behandlung von Patienten mit chronifizierten Schmerzsyndromen, in die verschiedene somatische, körperlich übende, psychologisch übende und psychotherapeutische Verfahren nach vorgegebenem Behandlungsplan mit gleichem, unter den Therapeuten abgesprochenem Therapieziel eingebunden sind.“
Die Behandlung wird unter speziell schmerztherapeutisch ärztlicher Leitung in einem interdisziplinären Therapeutenteam bestehend aus Ärzten, Psychologen, Physiotherapeuten, Krankenpflege und weiteren Disziplinen erbracht. Verpflichtend ist die gemeinsame Beurteilung des Behandlungsverlaufs innerhalb regelmäßiger Teambesprechungen unter Einbindung aller Therapeuten.
Welche Krankheitsbilder werden in der Tagesklinik für Schmerztherapie behandelt?
Alle chronischen Schmerzzustände wie:
- Rücken- und Nackenschmerzen
- Schmerzen der Gelenke, Knochen, Muskeln
- Kopfschmerzen unterschiedlichster Art (Spannungskopfschmerz, Migräne, Medikamentenbedingte Kopfschmerzen, Cluster-Kopfschmerz etc.), Gesichtsschmerzen
- Nervenschmerzen peripher und zentral
- Fibromyalgiesyndrom
- Psychosomatische Schmerzzustände
Was sind die Therapieinhalte?
- Individuell und in Gruppe
- Medizinische Behandlung: Patienteninformation, medikamentöse Einstellung bzw. Reduzierung von Medikamenten
- Psychologische Schmerztherapie
- Funktions- und Bewegungstherapie (u.a. krankengymnastische Aktivierung, Nordic Walking, Aquatherapie, Faszientherapie, manuelle Therapie)
- Schulung von Körperwahrnehmung (Feldenkrais®, Kommunikative Bewegungstherapie)
- Biofeedbacktraining
- Entspannungstraining (Autogenes Training, Progressive Relaxation nach Jacobsen) Ergotherapeutische Verfahren
- Musikalische Rhythmusverfahren und Euthyme Therapie („Genusstraining“)
- Soziale Beratung
- Ernährungsberatung
- Stimulationsverfahren (TENS)
- Spiegeltherapie
Was ist unser Leistungsschwerpunkt?
- Teilstationäre multimodale Schmerztherapieo
- 5-wöchiges ganztägiges Schmerzbewältigungsprogramm mit 1-wöchigem Auffrischungsprogramm nach ca. 6 und 18 Monaten
- Spezielle Seniorengruppen
- Basisgruppen (zur Erprobung)
- Stationäre multimodale Schmerztherapie
- Bei Erfordernis behandeln wir Patienten nach dem multimodalen Schmerzkonzept stationär in enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen Fachabteilungen des Klinikums und angeschlossenen medizinischen Einrichtungen
Interdisziplinäre nach außen hin offene Schmerzkonferenz:
Die Tagesklinik veranstaltet regelmäßig am letzten Mittwoch eines Monat um 17.00 Uhr eine Schmerzkonferenz, die mit 3 Fortbildungspunkten durch die BLAEK anerkannt ist. Gelebte Interdisziplinarität im Fokus ist diese Veranstaltung ausdrücklich für ärztliche und nicht ärztliche Therapeuten gedacht. Wenn Sie daran interessiert sind, nehmen wir Sie gerne in unseren E-mail-Verteiler auf. Näheres entnehmen Sie bitte auch den Terminen für Einweiser.
Zusatz-Weiterbildung "Spezielle Schmerztherapie":
Die Leitende Ärztin ist durch die BLAEK zur vollen Weiterbildung in der Zusatzqualifikation "Spezielle Schmerztherapie" (WO 2004) für Fachärzte befugt.
Austattung
- Die Therapie findet zum Großteil in unseren Räumlichkeiten im 10.Stock (Ebene 10 B) statt.
- Ein Teil der Therapie (Nordic Walking, Qi Gong) erfolgt im Park des Klinikumsgelände.
- Krankengymnastische Trainingstherapie erfolgt in den Räumen der Physikalischen Therapie.
- Für die Wassergymnastik nutzen wir das benachbarte Stadtbad Landshut.
Patienteninformationen
Chronische Schmerzen
Die Ursachen chronischer Schmerzen sind vielfältig. Sie sind mit Ihrem Problem nicht alleine. Chronische Schmerzen gehören zu den häufigsten Krankheiten, man spricht bereits von einer Volkskrankheit. Viele von Ihnen haben eine lange Leidensgeschichte.
Was versteht man unter chronischem Schmerz?
Die moderne Schmerzmedizin begreift chronische Schmerzen als ein Zusammenwirken von körperlichen Faktoren (wie Arthrose, Muskelverspannungen, Nervenschmerzen, Migräne), seelischen Faktoren (wie Stress und Überbelastung) und sozialen Faktoren (z.B. Auswirkungen auf Familie oder Arbeitsplatz, Aufgabe von gesundheitsfördernden Aktivitäten, sozialer Rückzug). Das hat für den betroffenen Menschen häufig weitreichende persönliche Einschränkungen und Verlust von Lebensqualität zur Folge.
Bei der Behandlung chronischer Schmerzen ist ein mehrgleisiges und miteinander abgestimmtes Vorgehen notwendig, um einen möglichst langanhaltenden Therapieeffekt zu erreichen. Wir bieten Ihnen eine Therapie an, in der Sie mit Ihren körperlichen, seelisch-geistigen und sozialen Belangen gesehen werden und eine individuelle Behandlung für Sie von Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen angeboten wird. (Leistungen und Angebote; Multimodale Schmerztherapie)
Behandlungsziel
Unser Therapieziel ist auf langanhaltende Effekte ausgerichtet: Ziel ist es vor allem, Sie dazu zu befähigen, Ihre vorhandenen Fähigkeiten zu stärken und aktiver am Leben teilnehmen zu können und damit Ihre Lebensqualität zu verbessern. Auch ist unser Ansatz möglichst Medikamente abzubauen oder auf ein Mindestmaß zu beschränken („weniger ist mehr“).
Für wen ist diese Therapie geeignet?
Die Behandlung ist geeignet für Patienten, die unter chronischen Schmerzen leiden, dadurch in ihrer Lebensqualität und Aktivität eingeschränkt sind und bereit sind, sich aktiv in die Therapie einzubringen und neue Wege in der Schmerzbehandlung auszuprobieren.
Wie erfolgt die Therapie?
In kleinen Gruppen teilstationär in den Räumen der Tagesklinik, d.h. Sie sind nur tagsüber in der Klinik und verbringen die Abende und das Wochenende zu Hause. Damit erhalten Sie den Kontakt zu ihrem persönlichen Umfeld und können Erlerntes im Alltag erproben.
Termin & Kontakt
Bei Interesse erfolgt Ihre Anmeldung am besten telefonisch über unser Sekretariat.
Zunächst senden wir Ihnen einen Schmerzfragebogen zu, der uns erste wichtige Hinweise über Ihre Beschwerden gibt. Zusätzlich benötigen wir Arzt- und Krankenhausberichte über Ihre bisherigen Behandlungen.
Nach Auswertung des Fragebogens sowie Sichtung der mitgebrachten Befunde erhalten Sie einen Termin zum zweitägigen teilstationären Untersuchungsprogramm. Da wir uns viel Zeit für Sie nehmen, ist eine Terminvereinbarung immer erforderlich.
Zum Aufnahmegespräch bringen Sie bitte Ihre Versichertenkarte und einen stationären Einweisungsschein (roter Verordnungsschein für Krankenhausbehandlung) mit, der von Ihrem behandelnden bzw. einweisenden Arzt ausgestellt wird.
Sprechzeiten:
Montag - Donnerstag | 8.00 Uhr - 16.00 Uhr |
Freitag | 8.00 Uhr - 14.00 Uhr |