Brustkrebszentrum
Kurzportrait
Brustkrebs ist mit etwa 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Mehr als drei Viertel der an Brustkrebs erkrankten Frauen können heutzutage dauerhaft geheilt werden.
Die frühzeitige Entdeckung einer Brustkrebserkrankung und die optimale Behandlung erfordern eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen. In unserem Brustkrebszentrum wird diese Teamarbeit seit vielen Jahren im Interesse unserer Patientinnen gelebt.
Wir behandeln in unserem Brustkrebszentrum alle gut- und bösartigen Erkrankungen der weiblichen (und männlichen) Brust. Jährlich werden bei uns über 200 Frauen mit einem Brustkrebs neu diagnostiziert und behandelt. Wir bieten die Fachkompetenz eines qualitätsgesicherten und dafür zertifizierten Brustzentrums.
Um die brustkrebserkrankten Frauen kümmert sich ein Expertenteam aus:
- Gynäkologen und spezialisierten Brustoperateuren der Frauenklinik
- Radiologen
- Pathologen
- Strahlentherapeuten
- Onkologen
- Psychoonkologen
- spezialisierten Pflegekräften
- Sozialdienst
- Physiotherapeuten
- Dokumentarinnen
- Sekretärinnen
Neben der Anwendung von modernster Technik in der Mammadiagnostik, stellen schonende und ästhetische Brustkrebsoperationen und die medikamentöse Tumortherapie besondere Schwerpunkte des Zentrums dar.
Die Qualität der Diagnostik und Behandlung und die Erfüllung einer leitlinientreuen Behandlungsqualität werden von der Deutschen Gesellschaft für Senologie und der Deutschen Krebsgesellschaft jährlich überprüft und bestätigt. Die Behandlungsergebnisse werden statistisch im bayerischen Krebsregister erfasst, der Vergleich mit anderen Kliniken dokumentiert die hervorragende Qualität des Brustkrebszentrums im Klinikum Landshut. Damit stellen wir die besten Voraussetzungen für unsere Patientinnen sicher.
Seit vielen Jahren wird der Leiter des Brustkrebszentrums, Dr. Ingo Bauerfeind, in die renommierte Liste der Spitzenmediziner des Magazins Focus aufgenommen. Auch das Brustkrebszentrum wurde bereits mehrfach in die Bestenliste der Fachkliniken aufgenommen.
Wir sind für Sie da:
Wir sprechen mit Ihnen, wir beraten Sie, wir haben Zeit für Sie. Wir behandeln Sie und helfen Ihnen, Ihren Partnern und Ihren Angehörigen in dieser schwierigen Zeit.
Mit Ihren Frauenärzten und Ihren betreuenden Hausärzten stehen wir in engem Kontakt und kooperieren in den verschiedenen Phasen der Behandlung.
Für das Team des Brustzentrums
Dr. I. Bauerfeind
Chefarzt der Frauenklinik und Leiter des interdisziplinären Brustzentrums
Spezialisten
Leiter
Dr. med. Ingo Bauerfeind
Facharzt für Frauenheilkunde
Oberärzte
Dr. med. Hilke Brettmann
Fachärztin für Pathologie
Dr. med MUDR. Ing. Michal Devečka
Priv.-Doz. Dr. med. Hans-Peter Dinkel
Facharzt für diagnostische Radiologie
Dr. med. Bettina Löhrs
Frauenärztin, AWO akkreditierte Brustoperateurin, Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie, Schwerpunkt Geburts- und Perinatalmedizin, Senior Brustoperateur der Deutschen Krebsgesellschaft
Dr. med. Herbert Meißner
Facharzt für Pathologie
Dr. med. Heiko Merkle
Susann Reinhardt
Frauenärztin
Dr. med. Barbara Schiller
Fachärztin für Pathologie
Dr. med. Barbara Weber
Psychoonkologie
Maria Weber
Breast Care Nurse
Pflege & Station
Station 9b
Onkologische Tagesklinik
Pflegerische Abteilungsleitung
Tea Zunic
Diagnostik & Therapie
Im Brustzentrum werden alle modernen bildgebenden Verfahren angeboten. In Zusammenarbeit mit der radiologischen Klinik führen wir die hochauflösende Mammasonographie (Ultraschall der Brust), die Mammographie (Röntgen der Brust), und bei gegebenen Anlass die MR-Mammographie (Kernspintomographie der Brust) durch.
Sollte es notwendig sein, einen Befund abzuklären, so kann ambulant in lokaler Betäubung mit Hilfe der Sonographie oder Mammographie wie auch im Rahmen einer Brust-Magnetresonanztomographie Gewebe aus verdächtigen Bereichen der Brust entfernt werden (sogenannte „Stanzbiopsie“ oder „Vakuumstanzbiopsie“).
In unserem Brustzentrum führen wir in Zusammenarbeit mit der Radiologischen Klinik durch:
- Feinnadelaspiration
- Punchbiopsie
- Sonographisch gesteuerte Hochgeschwindigkeitsstanze
- Mammographisch geführte stereotaktische Vakuumbiopsie
- MRT-Stanze
Bei gutartigen Befunden kann dadurch meist eine Operation vermieden werden. Bei bösartigen Befunden werden durch die Gewebeprobe nachweislich keine Tumorzellen „verschleppt“.
Das Ergebnis der Gewebeproben liegt uns binnen 24 - 48 Stunden vor und wird mit Ihnen ausführlich besprochen werden.
Falls notwendig, kommen im Klinikum in den Abteilungen der Radiologie oder Nuklearmedizin zusätzliche Untersuchungsmethoden zur Anwendung, wie z.B: PET/CT. Konventionelle Computertomographien, szintigraphische Untersuchungen, Ultraschall des Bauchraums und konventionelle Röntgenuntersuchungen.
Im Brustzentrum werden bis zu 80% aller Patientinnen mit Brustkrebs brusterhaltend operiert. Hierzu werden alle modernen operativen Techniken angewendet, die sowohl garantieren, den Tumor „im Gesunden“, zu entfernen als auch ein optimales ästhetisches Ergebnis zu erzielen (onkoplastische Operationen).
Die Entfernung des Wächterlymphknotens aus der Achselhöhle (Sentinelmethode) wird seit Jahren routinemäßig durchgeführt. Die Anzahl der kompletten Ausräumung der Achsellymphknoten konnte in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden, womit die Risiken von Lymphödem und Bewegungseinschränkungen auf der betroffenen Seite weiter reduziert werden konnten.
Sollte eine Brustentfernung nicht zu umgehen sein, so können durch Fremdgewebe (Prothesentechnologie) oder durch Eigengewebe (Bauch, Rücken, Po) die Brust wieder aufgebaut werden. Dies ist häufig schon zum Zeitpunkt der Brustentfernung möglich (einzeitiges Vorgehen). Manchmal muss jedoch nach einer Brustentfernung zunächst die Brustwand bestrahlt werden, sodass erst nach Abschluss der Strahlentherapie die Brust wieder rekonstruiert werden kann (zweizeitiges Vorgehen).
Alle Methoden der Rekonstruktion werden im Brustzentrum, auch in Kooperation mit plastischen Chirurgen, angeboten.
Die Planung der Operation erfolgt in den Sprechstunden bzw. über unser Sekretariat der Frauenklinik Tel.: 0871/698-3219 oder 0871/698-3230.
Die operative Station ist die Station 3c. Tel.: 0871/698-3531.
Einmal pro Woche werden alle Patientinnen, die wegen einer Krebserkrankung oder einer Krebsvorstufe bei uns in Behandlung sind, in unserer Tumorkonferenz vorgestellt.
Dort trifft sich das Expertenteam aus der Gynäkologie, Strahlentherapie, Radiologie, Pathologie, Onkologie, Studiensekretariat und Psychoonkologie, um gemeinsam individuell für jede Patientin eine Therapieempfehlung zu erarbeiten, die dem neuesten wissenschaftlichem Stand entspricht, aber gleichzeitig Ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt.
Diese Therapieempfehlung besprechen wir dann mit Ihnen in unserer Sprechstunde. Einen Termin dazu erhalten Sie vom Stationsarzt bei Ihrer Entlassung aus der stationären Behandlung. Bringen Sie gerne eine vertraute Person zu diesem Gespräch mit, denn: vier Ohren hören mehr als zwei, zwei Personen fragen mehr als eine!
Bei diesem Termin erhalten Sie dann auch die erforderlichen Vorstellungstermine für die Strahlentherapie oder die onkologische Tagesklinik.
Nach einer brusterhaltenden Operation wird die operierte Brust obligat nachbestrahlt. Auch nach einer Brustentfernung kann es bei einem ungünstigen Ausgangsbefund notwendig sein, die verbliebene Brustwand zu bestrahlen. Bei einem ausgedehnten Befall der Achsellymphknoten ist es manchmal zusätzlich indiziert, die weiteren Lymphabflussgebiete im Bereich des Schlüsselbeins und des Halses zu bestrahlen.
Am Klinikum sind alle Möglichkeiten einer hochmodernen Strahlentherapie gegeben. Die betroffenen Frauen haben so die Möglichkeit, alle Therapieformen unter einem Dach zu in gewohnter Umgebung, fachlich hoch kompetent zu erhalten.
Die Anmeldung erfolgt unter 0871/698-3284
In den meisten Fällen ist bei einer Brustkrebserkrankung eine zusätzliche medikamentöse Zusatztherapie erforderlich.
Als medikamentöse Therapien stehen zur Verfügung:
- Chemotherapie
- Antihormonelle Therapie
- Antikörpertherapie
Welche Medikamente in welchen Dosierungen, in welchen Abständen und welche Form (Tabletten oder Infusion) notwendig sind, wird in ausführlichen Gesprächen mit den Betroffenen besprochen. Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs und deshalb gehen wir in unseren Therapieempfehlungen auf die individuellen Risikoprofile auch besonders ein. Die medikamentösen Therapien werden überwiegend ambulant auf unserer gynäko-onkologischen Tagesklinik auf der Station 9b verabreicht. Dort werden die Patientinnen des Brustzentrums von den ÄrztInnen des Brustzentrums betreut.
Die Station 9b ist erreichbar unter 0871/698-3297
Im Rahmen der medikamentösen Behandlung besteht häufig die Möglichkeit, an sogenannten Studien teilzunehmen. Wenn sich Patientinnen entschließen, an einer klinischen Studie teilzunehmen, können sie in mehrfacher Hinsicht profitieren:
Im Rahmen einer Studienbehandlung wird die beste derzeit gültige Standardtherapie gegenüber einer neuen, evtl. effektiveren Variante getestet. Sie bekommen somit die Chance, an den neuesten Entwicklungen teilzuhaben, die alle Anforderungen der Qualitätssicherheit erfüllen.
Während und nach der Behandlung werden Sie durch regelmäßige, engmaschige Untersuchungen intensiv betreut und regelmäßig nachuntersucht.
Bisherige Untersuchungen deuten an, dass Studienteilnehmer länger leben und weniger Rückfälle haben, als herkömmlich behandelte Patienten.
Bevor Sie sich entscheiden als Studienpatient im Rahmen einer klinischen Prüfung behandelt zu werden, wird Ihr Arzt mit ihnen ein ausführliches Informations- und Aufklärungsgespräch über die für Sie in Frage kommende Studie führen. Alle Verständnisfragen werden umfassend mit Ihnen besprochen und diskutiert.
Warum klinische Studien?
Klinische Studien werden durchgeführt um optimale Therapien zu finden. Sie zeigen, ob neue Maßnahmen oder Medikamente zur Vorbeugung, Diagnostik und therapeutischer Behandlung wirksamer, verträglich und sicher sind. Dabei dürfen nur Wirkstoffe und Methoden eingesetzt werden, deren Sicherheit und Wirksamkeit bereits in vorklinischen Studien bewiesen wurde.
Die Planung, Durchführung und Datenauswertung von Studien unterliegen strengen Richtlinien und internationalen Standards, wie z. B. dem Arzneimittelgesetz (AMG), den Richtlinien der Good Clinical Practice der International Conference of Harmonisation (ICH-GCP) und der Deklaration von Helsinki.
Ethikkommissionen und Bundesbehörden prüfen und genehmigen vor Beginn einer klinischen Studie den gesamten Ablauf, der im sogenannten Prüfprotokoll detailliert festgelegt ist und strikt eingehalten werden muss. Eine regelmäßige Kontrolle erfolgt durch unabhängige Monitore.
Auch dürfen nur Prüfzentren und Prüfärzte klinische Studien durchführen, die ihre Qualifikation gegenüber den jeweilig zuständigen Ethikkommissionen nachgewiesen haben.
Die Ergebnisse von Studien werden in festgelegten Abständen ausgewertet, überprüft und auf nationalen und internationalen Kongressen sowie in Fachzeitschriften publiziert und diskutiert.
Die Experten der jeweiligen Fachdisziplinen entscheiden dann über den Einsatz dieser neuen Medikamente und Therapieformen als Standardtherapie.
Nicht zuletzt trägt jede Studie und damit jeder Studienteilnehmer zur Entwicklung innovativer Therapiemöglichkeiten bei, oder helfen bestehende Behandlungsmethoden zu verbessern. Somit kann jeder Einzelne einen persönlichen Beitrag zum Erkenntnisgewinn auf dem Gebiet der Therapiemöglichkeiten leisten.
Die Diagnose „Brustkrebs“ ist meist ein massiver Einschnitt im Leben jeder betroffenen Frau (und jeden betroffenen Mannes). Das kann eine enorme psychische Belastung darstellen verbunden mit vielen Unsicherheiten, Fragen und Ängsten, gerade auch in der ersten Zeit der vielen Wartefristen auf weitere Befunde. Manchmal kann es sehr hilfreich sein, sich in einem Gespräch zu entlasten, Fragen zu klären und Gedanken zu ordnen. Gerne steht Ihnen hierfür an unserem zertifizierten Brustzentrum unsere Psychoonkologen zur Verfügung.
Telefonischer Kontakt ist möglich unter Tel. 0871/698-3504 oder 0871/698-13588
E-Mail: psychoonkologie(at)klinikum-landshut.de
Außerdem stehen Ihnen zur Betreuung und Pflege speziell geschulte Fachpflegekräfte für Onkologie und eine Breast Care Nurse zur Verfügung.
Die Selbsthilfegruppe für Brustkrebs trifft sich jeden dritten Mittwoch im Monat. Die Selbsthilfegruppe trifft sich von 16.30 bis 18 Uhr im Raum Kompass, der sich im Gesundheitszentrum direkt neben dem Klinikum befindet. Außerdem werden ab 15.30 Uhr im Raum Kompass zwei Einzelgespräche je 30 Minuten angeboten. Für diese Einzeltermine wird um Anmeldung gebeten unter Tel. 0871/698-3219.
Patienteninformation
Um Ihren ersten Termin optimal zu organisieren, ist es für das Team des Brustzentrums sehr hilfreich, wenn Sie folgende Dinge mitbringen könnten:
- Einen Überweisungsschein Ihres Frauenarztes
- Ihre Versichertenkarte, wenn sie allgemein versichert sind
- Alle Befunde (schriftlichen Berichte, Röntgenbilder, CDs mit darauf gespeicherten Röntgen-, CT, -oder sonstigen Bildern).
Termin & Kontakt
Sprechstunden
In der Brustsprechstunde können Sie sich vorstellen, wenn bei Ihnen in der Brust ein auffälliger Befund durch Tastuntersuchung, Ultraschall oder Mammographie festgestellt oder im Verlauf einer Brustkrebserkrankung neue auffällige Befunde auftreten. Dabei erfolgt eine ausführliche Untersuchung und in Zusammenarbeit mit der Radiologie ggf.die Entnahme von Gewebsproben unter örtlicher Betäubung, die Besprechung der Befunde und im Bedarfsfall die Operationsplanung
Zusätzlich bieten wir eine sog. Zweitmeinungs-Sprechstunde an. Hier besprechen und diskutieren wir mit Ihnen bereits empfohlene Behandlungen, um alle Optionen berücksichtigen zu können.
Termine
Es finden Montag bis Donnerstag von 9 Uhr - 16 Uhr, Freitag von 9 Uhr - 12 Uhr Sprechstunden mit Oberärztinnen/-ärzten sowie Assistenzärztinnen/-ärzten statt.
Zusätzlich gibt es am Dienstag und Donnerstag sowie nach Vereinbarung die Chefarztsprechstunde.
Es ist uns hierbei ein großes Anliegen, in den Sprechstunden für Sie Zeit zu haben, um sie von Anfang umfassend und kompetent beraten und behandeln zu können.