Leberheilkunde
Hepatologie am Klinikum Landshut
Kurzportrait
Erkrankungen der Leber sind vielfältig und werden leider oft erst spät durch Symptome erkannt. Um dem entgegenzuwirken, haben wir ein Netzwerk aus Ambulanz, nicht-invasiven Diagnoseverfahren und interventionelle Eingriffe im stationären Bereich geschaffen, um unsere Patientinnen und Patienten von Beginn der Abklärung bis hin zur Therapie und Nachsorge zu begleiten und bestmöglich zu behandeln.
Dadurch kann eine genaue und frühzeitige Diagnostik erfolgen, entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Unser Team bietet ein breites Spektrum an spezialisierten Untersuchungsmethoden zur Diagnose und Verlaufskontrolle von Leber- und Gallenwegserkrankungen an.
Unsere Spezialisten
Chefarzt
Prof. Dr. Dr. Matthias Dollinger
Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Gastroenterologie, Zusatzbezeichnung Medikamentöse Tumortherapie, Zusatzbezeichnung Proktologie
Leitender Oberarzt
Dr. med. Christian Fuchs
Leiter des Zentrallabors, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
Diabetologe DDG
Diabetologie BLÄK
Labordiagnostik
Volle Weiterbildungsermächtigung Diabetologie
Oberärzte
Dr. med. Robert Matzberger
Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
Dr. med. Peter Zolinski
Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
Dr. med. Stefanie Koch
Fachärztin für Innere Medizin
Dr. med. Maximilian Roeder
Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie
Stefan Hofbaur
Dr. med. Andreas Pinosa
Facharzt für Innere Medizin
Pflege & Station
Pflegerische Abteilungsleitung
Maria Graf
Station 7b
Station 7c
Diagnostik & Therapie
Unser Zentrallabor und externe Partner ermöglichen eine vollständige serologische Abklärung der Leber und Leberfunktion. Auch genetische Untersuchungen werden von uns in Auftrag gegeben.
Vom Muster der Enzymerhöhung lässt sich teilweise bereits auf die Art der Erkrankung schließen. Meist sind aber weitere spezifische Tests notwendig.
Diese Laboruntersuchungen können wir Patienten unserer ASV Leber ohne Zusatzkosten anbieten (auch gesetzlich versicherten Patienten).
Dank moderner Methoden ist der Ultraschall der Leber ein effektives Mittel zur Beurteilung verschiedener Leberveränderungen.
Des Weiteren ermöglicht er auch die Durchführung von dynamischen Untersuchungen, wie z.B. die Kontrastmitteluntersuchungen zur Beurteilung von Raumforderungen in der Leber. Diese werden oft ergänzend zu radiologischen Verfahren (MRT/CT) benötigt.
Zu Beurteilung der Lebersteifigkeit oder auch genannt Fibrosestadium (Umbauprozesse der Leber) können mittlerweile auch zuverlässig nicht-invasive Verfahren angewandt werden.
Die transiente Elastographie der Leber, oft auch als Fibroscan bezeichnet, ist ein risikofreies Verfahren zur Beurteilung des Fibrosegrades. Ursprünglich zur Bestimmung des Reifegrades von französischem Käse entwickelt, misst dieses Gerät den Vernarbungsgrad in der Leber bei chronischen Lebererkrankungen anhand der Lebersteifigkeit. Ein höherer Anteil an Bindegewebe führt zu einer steiferen Leber.
Diese Untersuchung dauert nur wenige Minuten und gibt uns wertvolle Hinweise auf das Ausmaß einer Leberfibrose sowie den Verlauf einer Lebererkrankung und erlaubt uns außerdem, in den meisten Fällen eine Zirrhose auszuschließen.
Eine verwandtes, nicht-invasives Verfahren ist das ARFI, das in unseren Ultraschallgeräten integriert ist und ebenfalls die Lebersteifigkeit misst.
Ausführliche Informationen finden Sie hier:
Was ist TIPS? Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt
Wir bieten Ihnen modernste Methoden zur Leberprobenentnahme an, um Ihnen die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Wir verstehen die Bedeutung einer präzisen Diagnose und bieten Ihnen daher drei unterschiedliche Verfahren an, um Ihre Lebergesundheit zu beurteilen:
Transkutane Leberbiopsie mit Ultraschall
Unser erstes Verfahren ist die transkutane Leberbiopsie mit Ultraschall. Hierbei wird eine lokale Betäubung verwendet, sodass keine Sedierung erforderlich ist. Dies ermöglicht nicht nur eine rasche Durchführung des Verfahrens, sondern auch eine schnelle Rückkehr in den normalen Tagesablauf. Dank des Ultraschalls können wir die Biopsie präzise und gezielt durchführen, was eine hohe Genauigkeit gewährleistet.
Dieses Verfahren wird meist für Patienten mit einem umschriebenen Befund in der Leber verwendet.
Minilaparoskopische Leberbiopsie
Für unsere minilaparoskopische Leberbiopsie mit visueller Darstellung verwenden wir spezielle Miniatur-Laparoskope, um die Leber direkt zu sehen und zu punktieren. Dies ermöglicht nicht nur eine visuelle Darstellung der Leber, sondern auch die Gelegenheit, an verschiedenen Stellen der Leber zu punktieren.
Dadurch erhalten wir eine umfassende Bewertung, insbesondere da Krankheiten in der Leber inhomogen verteilt sein können. Darüber hinaus reduziert die Möglichkeit der lokalen Blutungstillung vor Ort das Risiko von Blutungsproblemen erheblich.
Transjuguläre Leberbiopsie
Unser drittes Verfahren ist die transjuguläre Leberbiopsie mit Pfortaderdruckmessung. Diese Methode ist minimal-invasiv und schmerzfrei, da nur ein kleiner Stich im Halsbereich erforderlich ist.
Insbesondere für Patienten mit eingeschränkter Gerinnung ist dies von Vorteil, da das Risiko von Blutungsproblemen äußerst gering ist. Darüber hinaus ermöglicht die Untersuchung eine Messung des Pfortaderdrucks und gibt um einen zusätzlichen funktionellen Parameter zur genaueren Bewertung der Leberfunktion. Diese Information hat in den letzten Jahren an Bedeutung zugenommen, weil die Druckverhältnisse uns Aufschluss über zukünftige Komplikationen geben. Somit können wir bereits primärprophylaktisch eingreifen (also VOR Eintreten einer Komplikation) als bisher reaktiv nach einer Komplikation.
Bei Fragen zu unseren Leberbiopsieverfahren oder zur Vereinbarung eines Termins stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mikrowellenablationen (MWA)
Bei einer Mikrowellenablation (MWA) wird der Tumor in der Leber nicht entfernt, sondern das Gewebe an Ort und Stelle durch Hitze zerstört. Sie kommt für Patientinnen und Patienten in Betracht, wenn eine chirurgische Entfernung nicht möglich oder sinnvoll ist.
Der Eingriff erfolgt in Dämmerschlafnarkose mit lokaler Betäubung und Medikamenten zur Schmerzstillung und Beruhigung. Hierbei wird eine spezielle Sonde, die Mikrowellen abgibt, unter Ultraschall- oder CT-Kontrolle in den Tumor eingeführt. Die Nachsorge beinhaltet eine Kontrolle des Ablationsareals (zerstörtes Gewebe) durch einen Kontrastmittel-Ultraschall.
Transarterielle Chemoembolisation (TACE)
Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) ist ein Verfahren der interventionellen Radiologie. Grundsätzlich kommt eine TACE dann infrage, wenn eine Operation oder eine Mikrowellenablation (MWA) nicht möglich sind, zum Beispiel weil der Tumor zu groß ist. Eine TACE kann sowohl in einem palliativen Setting angewandt werden, als auch bei anderen Indikationen. Es kann zum Beispiel als Vorbehandlung einer MWA eingesetzt werden oder für Patientinnen und Patienten mit einem Leberzellkarzinom, die für eine Lebertransplantation gelistet sind und bei denen die Wartezeit bis zur Transplantation überbrückt werden soll.
Ein hepatozelluläres Karzinom (HCC) erhält etwa 80 Prozent seiner Blutversorgung über die Leberarterie, während das gesunde Lebergewebe hauptsächlich über die Pfortader versorgt wird. Diese Unterschiede in der Blutversorgung ermöglichen es, die Blutzufuhr zum Tumor gezielt zu unterbrechen. Zusätzlich wird die Tumorbehandlung durch die direkte Anwendung von Zytostatika optimiert, die die Tumorzellen zerstören. Die TACE-Behandlung kann in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, um den gewünschten Behandlungserfolg zu erzielen.
Transarterielle Radioembolisation (TARE)
Das Verfahren der transarteriellen Radioembolisation – manchmal auch SIRT, selektive intraarterielle Radioembolisation genannt – ähnelt dem der TACE und wird bei nicht operablem Leberzellkrebs sowie bei Lebermetastasen angewendet. Hierbei werden radioaktive Partikel durch einen Katheter in die Arterien eingeführt, die den Tumor versorgen. Dies führt einerseits zur Verringerung der Durchblutung und andererseits zur gezielten Bestrahlung des Tumors mit hoher Strahlendosis. Die Mikrokügelchen geben eine Strahlung mit sehr geringer Reichweite ab. Die Gesamtstrahlenbelastung für das Organ ist dabei gering, weshalb sie als gut verträglich gilt.
In der ASV Leber behandelt wir sehr komplexe und schwer therapierbare Erkrankungen der Leber wie immunologisch-entzündliche, toxische oder gefäßbedingte Schädigungen der Leber.
Weitere Informationen finden Sie hier: ASV Seltene Lebererkrankungen am Klinikum Landshut
Was ist TIPS?
Wenn der Druck in der Pfortader aufgrund einer Lebererkrankung erhöht ist, kann die Anlage eines künstlich geschaffenen Shunts Entlastung bieten.
Wie ist der Ablauf?
Minimal-invasiv, unter lokaler Betäubung und mit Röngen-Durchleuchtung
Für wen?
Für welche Patientinnen und Patienten ist die TIPS-Anlage sinnvoll?
Weitere Bereiche der Medizinischen Klinik I
Gastroenterologie
Unser oberstes Ziel ist es, unsere Patienten mit internistischen Erkrankungen auf höchstem Niveau und unter Einhaltung universitärer Standards zu versorgen.
Diabetologie
Diabetes bedingt ein höheres Risiko im Falle eines Krankenhausaufenthalts. Wir sind für Sie da.
Nierenheilkunde / Dialyse
Schwerpunkt des Bereichs Nephrologie ist die Diagnose und Behandlung von Nierenerkrankungen und des Bluthochdrucks.
ASV Gastro & Leber
Ambulantes Versorgungsangebot für Patienten mit gastrointestinalen Tumoren oder seltenen Lebererkrankungen.
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