„Die Kliniken blieben schlicht auf den Kosten sitzen“

Aktuelle Situation der Krankenhäuser – Politischer Besuch im Klinikum Landshut

v.l. Projektleiter Bau Josef Springer, MdL Helmut Radlmeier, Ärztlicher Direktor Prof. Stephan Holmer, Interimsgeschäftsführer Prof. Florian Löhe, 2. Bürgermeister Thomas Haslinger, MdB Stephan Pilsinger, OB Alexander Putz, MdB Florian Oßner und Pflegedirektor Jürgen Bacher. Foto: Klinikum Landshut

Die aktuellen Sorgen und Nöte der Krankenhäuser waren das Hauptthema beim Besuch einiger Abgeordneter und lokaler Politikgrößen im Klinikum Landshut. Gemeinsam mit der Klinikleitung diskutierten Oberbürgermeister Alexander Putz, 2. Bürgermeister Thomas Haslinger, die beiden MdB Stephan Pilsinger und Florian Oßner sowie MdL Helmut Radlmeier über derzeitige gesundheitspolitische Themen - von Inflationsausgleich über Klinikverbund bis hin zu den Bauprojekten.

"Die Belastungen der Covid-19-Pandemie und die massiven Preissteigerungen u.a. im Bereich Energie bringen die deutschen Krankenhäuser an die wirtschaftliche Belastungsgrenze. Auch das Klinikum Landshut ist stark betroffen": Das war nur ein Punkt, den Interimsgeschäftsführer Prof. Florian Löhe kürzlich bei dem Besuch mehrerer Bundes- und Landtagsmitglieder sowie des 1. und 2. Bürgermeisters von Landshut ansprach. Neben den Landshuter Abgeordneten war diesmal auch Stephan Pilsinger mit von der Partie, der als Bundestagsabgeordneter Mitglied im Gesundheitsausschuss sowie fachpolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe für Gesundheitspolitik ist. Als approbierter Arzt ist er außerdem in einer Hausarztpraxis bei München tätig. Mit Landshut ist Pilsinger seit seiner Assistenzarzt-Zeit eng verbunden. Besonders interessant war es deshalb für ihn, direkt mit Medizinern und Klinik-Vertretern vor Ort zu sprechen.

Das drängendste Problem, das die Krankenhäuser derzeit beschäftigt, ist der fehlende Inflationsausgleich, wie Prof. Löhe deutlich schilderte. "Die Kliniken bleiben schlicht auf den Kosten sitzen" - bei sowieso schon schwierigen finanziellen Bedingungen könnte das für manche Häuser die Insolvenz bedeuten. Dieser Problematik seien sich die politischen Vertreter bewusst. Pilsinger beispielsweise fordert Entlastungsmaßnahmen für Krankenhäuser im Bundestag. Oberbürgermeister Alexander Putz berichtete, dass sich das Klinikum derzeit im Umwandlungsprozess hin zum Kommunalunternehmen befinde - und erneute auch sein Bekenntnis zu einem Klinikverbund mit den Landshuter Krankenhäusern. Diesem Bekenntnis schlossen sich auch die restlichen Anwesenden an. Ein Klinikverbund würde viele Probleme lösen, so der Tenor. Beispielsweise beim Medizincampus Niederbayern arbeiten die Krankenhäuser für den Standort Landshut bereits Hand in Hand. "Darauf müssen wir aufbauen und unsere Schlagkraft in einem Klinikverbund vereinen", so Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier.

Weitere Themen der Diskussionsrunde, an der auch der Ärztlichen Direktoren Prof. Dr. Stephan Holmer und Pflegedirektor Jürgen Bacher teilnahmen, waren unter anderem die Gewinnung von Personal - insbesondere Pflegepersonal - sowie die Digitalisierung, die die Politik mit dem sog. Krankenhauszukunftsgesetz vorantreibt. Über das Großbauprojekt der drei neuen Bettenhäuser informierte Josef Springer, Projektleiter Bau am Klinikum. Aktuell wird das erste Bettenhaus gebaut, das komfortable Patientenzimmer genauso bieten soll wie attraktive Räumlichkeiten für das Personal. Mit einer Stippvisite am Rande der Baustelle, wo der Rohbau bereits gut zu sehen ist, schloss der Besuch ab.


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