Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Förderkreises Klinikum Landshut e.V. fand am 20. September im Gasthaus Zollhaus statt. In ihrem Rechenschaftsbericht konnte die 1. Vorsitzende, Gabriele Sultanow, darauf hinweisen, dass die Mitgliederzahl des Verein trotz der Corona-Pandemie nicht geschrumpft ist, anders als von anderen Vereinen zu hören war. Sie sei deshalb stolz auf die Treue der Mitglieder, die mit ihren Beiträgen auch weiterhin Dienste zum Wohl von Patienten und Personal des Klinikums ermöglichten: So wurden 2021 und 2022 die beiden Abschlußklassen jedes Jahres mit einem Zuschuß für ihre Abschlußfahrt unterstützt und insgesamt 4 von Patienten wie Personal sehr gut angenommene Wellenliegen vom Typ „Waldsofa“ beschafft. Um den Patienten der Intensivstationen während der Corona-bedingten Besuchsverbote zumindest die Kommunikation am Bildschirm mit ihren Angehörigen zu ermöglichen, wurden zwei Tablet-PCs erworben und zur Verfügung gestellt. Mit Unterstützung der Fa. Brandt wurden auch wieder je 2000 Nikoläuse bzw. Osterhasen an Patienten und Personal verteilt, als kleine Aufmunterung bzw. als Zeichen der Wertschätzung der geleisteten Arbeit.
Ein Wermutstropfen war, dass der vom Förderkreis getragene Patientenservice wegen der Besuchsverbote 2021 nur in den Monaten August bis November tätig werden konnte; in diesem Jahr nun kann dieser Dienst (Besuche und Gespräche, kleine Besorgungen, Begleitung bei Spaziergängen oder Rollstuhlfahrten in den Klinikumsgarten etc.) erfreulicherweise seit dem 20. Juni wieder angeboten werden; Sultanow dankte den ehrenamtlichen Helfern für ihren Einsatz. Auf den Bericht der 1. Vorsitzenden folgte der Kassenbericht 2021 des Schatzmeister Dr. Franz-Josef Knehler, der von einer soliden finanziellen Lage berichten konnte und nach dem Prüfbericht des Kassenprüfers Wolfgang Bovensiepen wurde der Vorstand ohne Gegenstimmen entlastet.
Ein sehr informativer Vortrag des Ärztlichen Direktors, Prof. Dr. Stephan Holmer, zeigte am Beispiel des Klinikums Landshut die Auswirkungen der Pandemie auf die Krankenhäuser. Prof. Holmer gab einen Überblick über die Anzahl der Corona-Patienten auf Normal- und Intensivstationen über die verschiedenen Wellen hinweg. Der Einfluß der unterschiedlichen Virus-Varianten, insbesondere aber auch des Impffortschritts auf den intensiv-medizinisch zu behandelnden Anteil der Patienten wurde aufgezeigt. Nach weitgehender Durchimpfung der Bevölkerung waren auf den Intensivstationen fast nur noch Ungeimpfte und Patienten mit geschwächten Immunsystem vertreten. Prof. Holmer berichtete über den anfänglichen Mangel an Schutzausrüstung wie Masken, Schutzkittel und -brillen, aber auch über die später dann anfallenden großen Abfallmengen durch diese Einmalartikel. Vor allem aber wies er auf den gegenüber nicht-infektiösen Patienten mehrfach höheren personellen Einsatz hin, der in Verbindung mit Erkrankungen und Quarantänezeiten des Personals zu ständigen Umorganisationen, zur Beschränkung auf medizinisch unaufschiebbare Operationen und auch zur zeitweiligen Schließung einzelner Stationen zwang; dem Personal wurde dabei ständig höchster Einsatz abverlangt. Auch finanziell erwies sich die Pandemie für die Krankenhäuser als hoch-defizitär und wäre ohne massive staatliche Ausgleichszahlungen für viele Kliniken nicht zu schultern gewesen. Nach Beantwortung mehrerer Fragen interessierter Zuhörer endete der aufschlußreiche Vortrag, für den sich Gaby Sultanow herzlich bei Prof. Holmer bedankte.